Ohne Fans im Stadion kommt selten Stimmung bei Fußballspielen auf. Dafür hören die TV-Zuschauer besser, was auf dem Platz gesprochen wird. Normalerweise brüllen die Spieler sich Kommandos wie "Pass" oder "Hintermann" zu. Beim Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen Atletico Madrid am Mittwochabend fingen die Außenmikrofone jedoch auch eine empörte Reaktion von Thomas Müller auf eine harte gelbe Karte ein.
Nach einem Duell zwischen Müller und seinem Gegenspieler Kieran Trippier in der 21. Minute unterbrach der englische Schiedsrichter Michael Oliver das Spiel erst einige Sekunden verspätet – und zeigte dem Bayernspieler die Gelbe Karte.
Wie dieser reagierte, war live im TV zu verfolgen: "Was ist hier los?", echauffierte er sich.
Vielleicht hatte Thomas Müller Glück, dass Schiedsrichter Oliver kein Deutsch spricht. Er hätte sonst sicherlich auch noch ein Wörtchen zu sagen gehabt. So blieb der Protest Müllers folgenlos.
Sein Trainer Hansi Flick zeigte nach dem Spiel Verständnis für die Reaktion, wollte sie aber nicht kommentieren. Grundsätzlich gefalle ihm aber, dass der Bayernspieler auf dem Rasen so laut sei. "Er coacht die Mannschaft, pusht immer wieder seine Mitspieler", sagte Flick bei "Sky". Müller sei sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld, "wenn man das so sagen will".
Unbeeindruckt vom Corona-Wirbel um Serge Gnabry im Vorfeld des Spiels hat der FC Bayern zum Start der neuen Champions-League-Saison furios losgelegt. Zwei Monate nach dem Triumph von Lissabon setzte der Titelverteidiger seinen Siegeszug in Europa mit einem 4:0 gegen Atletico fort. Kingsley Coman (28. Minute/72.), Leon Goretzka (41.) und Corentin Tolisso (66.) sorgten für die Tore.
(mse)