Leben
Liebe & Sex

Hund im Tinder-Profil: Vorsicht, das steckt hinter dem Trend "Dogfishing"

Viele zweifelhafte Ratgeber legen nahe, auf Dating-Plattformen mit Hund zu posieren. Egal, ob du einen besitzt oder nicht. (Symbolbild)
Viele zweifelhafte Ratgeber legen nahe, auf Dating-Plattformen mit Hund zu posieren. Egal, ob du einen besitzt oder nicht. (Symbolbild)Bild: Getty Images
Liebe & Sex

Hunde im Tinder-Profil: Das steckt hinter dem Dating-Trend "Dogfishing"

18.01.2020, 18:14
Mehr «Leben»

Wer auf Plattformen wie Tinder unterwegs ist, hat sie bestimmt schon mal gesehen: Diese süßen Wesen mit den treuen Augen, die nichts wollen, außer geliebt zu werden. Die Rede ist von den zahlreichen Hunden, die viele Online-Dating-Profile zieren.

Herrchen oder Frauchen können durchaus Pluspunkte sammeln, wenn sie sich mit ihren Vierbeinern zusammen präsentieren. Schließlich zeigen sie damit, dass sie sozial und aktiv sind sowie Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen können, das mehr Pflege benötigt als eine Zimmerpflanze.

Beim "Dogfishing" sollen vor allem Frauen auf Tinder mit Hunden geködert werden

Diese positiven Eigenschaften, die Hundebesitzern zugesprochen werden, wollen sich einige Nicht-Hundebesitzer beim Daten wohl zu eigen machen – und posieren bei Tinder, Bumble und anderen Apps mit niedlichen Vierbeinern, die ihnen nicht gehören. "Dogfishing" nennt sich der Trend, der sich auf den Online-Dating-Plattformen abzeichnet.

Durchforstet man das Netz nach Tipps, wie man sein Tinder-Profil optimieren kann, um mehr Matches zu generieren, wird vor allem Männern von recht zweifelhaft wirkenden Quellen geraten: mit Hund posieren. "Frauen schmelzen bei süßen Hundeaugen förmlich dahin", heißt es auf der Seite der "Flirtuniversity". Auch Flirtcoach Andy Pasion meint auf seiner eigenen Website, Haustiere hinterlassen einen guten Eindruck auf Tinder-Fotos: "Denn wer tierlieb ist, muss einfach ein toller Kerl sein – denkt das Frauenhirn."

So sieht das möglicherweise aus, wenn dich jemand"dogfishen" will:

Ob der Single-Mann sich mit dem Leben als Hundebesitzer identifiziert, überhaupt Tiere mag oder wenn, dann nur vom Grill – das scheint bei solchen Ratschlägen keine Rolle zu spielen. Hauptsache, das "Frauenhirn" wird durch den süßen Wauwau getriggert.

Wer wirklich einen Hund besitzt, hat beim Online-Dating bessere Chancen

Dass du auf deinem Dating-Profil nicht schummeln solltest und die Wahrheit spätestens dann ans Licht kommt, wenn du dein Date mit nach Hause nimmst und dort kein niedliches Fellknäuel wartet, sollte klar sein.

Wer nun tatsächlich einen Hund hat und Single ist, für den gibt es gute Nachrichten: Denn wer einen Vierbeiner besitzt, hat gute Chancen darauf, sich bald nicht mehr allein um ihn kümmern zu müssen.

So werden laut einer YouGov-Umfrage alleinstehende Hundebesitzer positiver bewertet als Singles ohne Haustier: 34 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer gaben an, dass sie eher Ja zu einem Date sagen, wenn der potenzielle Partner einen Hund hat. Der britische Tierfutter-Hersteller Webbox hat sogar ein zweiwöchiges Experiment mit dem Titel "Pet Wingman" durchgeführt: Dabei kam heraus, dass Frauen auf Tinder 69 Prozent mehr Matches bekommen und Männer immerhin 38 Prozent.

Auch die Betreiber von Dating-Plattformen stellen fest, dass Singles mit Hunden im Profilbild punkten. Ein Sprecher von Tinder sagte gegenüber "Elite Daily", dass etwa zehn Prozent aller User Bilder von Hunden in ihren Profilen haben und dass das in der Regel positiv bewertet würde. Und die Betreiber der Dating-App Badoo haben herausgefunden, dass Frauen bei Profilbildern mit Hund zu 29 Prozent eher nach rechts swipen. Bei Männern sind es 21 Prozent.

Auch ohne Hund kannst du natürlich gut ankommen

Wer keinen Hund hat und dennoch gut bei anderen Singles ankommen möchte, muss sich nun nicht Nachbars Waldi leihen, mit ihm posieren und so den potenziellen Partner schon vor dem ersten Treffen hinters Licht zu führen.

Du kannst dich auch auf andere Art und Weise bei Tinder, Bumble oder anderen Dating-Apps deiner Wahl gut präsentieren, ohne zu flunkern. Zum Beispiel, indem du darauf achtest, nett zu lächeln und deine Augen zu zeigen, also keine (Sonnen-)Brille zu tragen, sagt die ehemalige Tinder-Soziologin Dr. Jess Carbino. Allein das erhöhe die Chance, dass der Mensch, der dein Profil betrachtet, nach rechts wischt, um 14 beziehungsweise 15 Prozent.

Oder du pfeifst einfach auf sämtliche Ratschläge sowie Statistiken und präsentierst dich einfach so, wie du dich am wohlsten fühlst. Schließlich geht es auch beim Online-Dating nicht darum, möglichst viele Matches einzukassieren, sondern die richtigen: die, die wirklich an dir interessiert sind.

(ak)

Dr. G-Punkt über Sex als Singlefrau
Video: watson
Stromrechnung: So kannst du prüfen, ob sie zu hoch ist

Die jährliche Stromrechnung löst wohl bei niemandem Freudensprünge aus. Erst mit dem Eingang des Briefes stellt sich heraus, wie sparsam man wirklich über das Jahr hinweg war. Vor allem in Zeiten von steigenden Energiepreisen kann es zu einem kurzen Schock-Moment kommen.

Zur Story