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Bundestrainer Gislason will bei Handball-WM nicht über Corona sprechen

15.01.2021,
Alfred Gislason ist seit Februar 2020 Trainer der deutschen Nationalmannschaft.Bild: dpa / Sascha Klahn
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"Das Thema nervt": Handball-Bundestrainer Gislason will nicht über Corona sprechen

18.01.2021, 12:10
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Eigentlich möchte Handball-Bundestrainer Alfred Gislason nur eine Sache: über Handball reden. Die Schutzmaßnahmen vor einer Corona-Infektion bei der aktuell stattfindenden Weltmeisterschaft in Ägypten sind aber allgegenwärtig. "Das Thema nervt", sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz. "Ich möchte mich hier nur auf den Handball konzentrieren. Das war bisher nicht möglich."

Das Spiel des deutschen Teams am Sonntagabend gegen Kap Verde wurde abgesagt und als 10:0-Sieg für die deutsche Auswahl gewertet. Zwei weitere Corona-Fälle beim Gegner sorgten dafür, dass das Team nicht genug einsatzfähige Spieler hatte. Dabei wohnt das Team gemeinsam mit der deutschen Mannschaft in einem Hotel.

Bob Hanning, Vizepräsident des deutschen Handball-Bundes, sieht keinen Grund, beunruhigt zu sein oder gar in Panik zu verfallen. "Es sieht momentan nicht danach aus, dass wir einen Einbruch in die WM-Blase haben. Wir fühlen uns hier absolut sicher und gut aufgehoben." Die anfänglichen Missstände in den Teamhotels seien "sehr schnell" korrigiert worden. "Es gibt keine Schlange stehen am Buffet mehr. Jede Mannschaft hat jetzt auch einen eigenen Raum zum Essen", berichtete auch Gislason.

Kommenden Dienstag geht es für das DHB-Team nun gegen Ungarn, die bereits am Freitag gegen Kap Verde spielten. Dabei wirkten auch zwei Spieler beim afrikanischen Vertreter mit, die später positiv getestet wurden. "Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren", betonte Hanning. "Durch die täglichen Tests ist das Risiko wirklich sehr gering."

Ansteckungsgefahr auf dem Feld ist laut Sportmediziner eher gering

Sportmediziner Robert Margere äußerte bereits gegenüber watson, dass die Ansteckungsgefahr auf dem Spielfeld eher gering ist und eine Infektion über den Kontakt im Hotel wahrscheinlicher sei. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat dennoch die Austragung der Handball-WM in Ägypten kritisiert. "Es ist insgesamt das falsche Turnier zu dieser Zeit", sagte er im Interview mit "n-tv": "Das Turnier, das die Handballspieler bestreiten müssen, macht mir wesentlich mehr Sorgen als die Geisterspiele in der Bundesliga." Ein Turnierabbruch gilt derzeit aber als unwahrscheinlich.

Auch die Spieler gehen entspannt mit dem Thema Corona und einer möglichen Infektionsgefahr im Spiel gegen die Ungarn um. "Das Team geht da relativ entspannt ran und mit einem guten Gefühl in das Spiel", sagte Paul Drux, Rückraumspieler von Bundesligist Füchse Berlin.

Sportlich ist die Partie am Dienstag zudem wichtig für die deutsche Mannschaft. Alle Mannschaften nehmen die in der Vorrunde erspielten Punkte gegen die weiteren Hauptrunden-Teilnehmer mit in die nächste Turnierphase. Ungarn ist wie Deutschland nach zwei Siegen bereits qualifiziert. "Es wäre sehr wichtig, diese Punkte zu holen", sagte Gislason, der im Tor auf Andreas Wolff als "1A-Lösung" setzen wird.

(lgr mit Material von dpa)

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