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Covid-19 in Deutschland: Was wir bisher über die zwei Fälle wissen

Mitarbeiter aus dem Leber- und Infektionszentrum des Universitätsklinikum in Düsseldorf nehmen den ersten mit dem Coronavirus Infizierten in NRW in Empfang.
Mitarbeiter aus dem Leber- und Infektionszentrum des Universitätsklinikum in Düsseldorf nehmen den ersten mit dem Coronavirus Infizierten in NRW in Empfang.Bild: picture alliance/Guido Kirchner/dpa
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Covid-19 in Deutschland: Was wir bisher über die zwei Fälle wissen

26.02.2020, 06:2926.02.2020, 06:31
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In zwei deutschen Bundesländern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sind erstmals Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden.

Experten hatten angenommen, dass es auch in europäischen Ländern längst weitere Infektionsketten geben könnte, von denen noch niemand ahnt – auch in Deutschland. "Irgendwann wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass unbemerkte Infektionen plötzlich bemerkt werden", hatte der Berliner Virologe Christian Drosten kürzlich gesagt.

Hier eine Übersicht über die zwei neuen Fälle in Deutschland:

Das ist über die Patienten bekannt

Der Fall in NRW:

  • Der Zustand des Patienten in NRW war laut Behörden kritisch, er sollte am Dienstagabend von einem Krankenhaus in Erkelenz ins Uni-Klinikum Düsseldorf gebracht werden.
  • Der Patient in NRW ist nach dpa-Informationen Mitte 40, leidet aber an einer Vorerkrankung. Seine Ehefrau werde mit Symptomen einer Viruserkrankung ebenfalls stationär behandelt, hieß es von örtlichen Behörden. Ihr Zustand sei aktuell stabil. Ob auch sie mit dem Erreger Sars CoV-2 infiziert ist, stand noch nicht fest.
  • Der Mann hatte nach Angaben des dortigen Landrats Stephan Pusch Kontakt mit einem Bekannten, der sich geschäftlich in letzter Zeit in China aufgehalten habe. Das meldete die "Aachener Zeitung". Ob sich dieser Mann auch in Behandlung begeben habe, konnte Pusch zunächst nicht sagen.

Der Fall in BaWü:

  • Der Patient in Baden-Württemberg, ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Göppingen, war mit grippeähnlichen Symptomen erkrankt. Er solle in eine Klinik gebracht und dort isoliert untergebracht und behandelt werden.
  • Er hat sich laut Behörden vermutlich in Mailand bei einer Italienreise angesteckt. In der Lombardei waren zuletzt zahlreiche Covid-19-Fälle bemerkt worden, Italien gilt aktuell als das Land mit den meisten nachgewiesenen Fällen in Europa.

Welche Maßnahmen treffen die Behörden?

Im Kreis Heinsberg in NRW bleiben am Mittwoch Schulen, Kitas und die Kreisverwaltung geschlossen, wie ein Sprecher des Landkreises am Dienstagabend ankündigte. Zurzeit werde auch noch überlegt, den öffentlichen Personennahverkehr auszusetzen. Ein Krisenstab wurde im Landkreis eingerichtet. Man sei in engem Kontakt mit dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf. Das Gesundheitsamt ermittele derzeit intensiv alle möglichen Kontaktpersonen.

Vom Robert Koch-Institut (RKI) hieß es, Ziel in Deutschland sei es, eine Erkrankungswelle hinauszuzögern, um zu vermeiden, dass die Covid-19- und die derzeitige Grippewelle zusammenfallen. Behörden versuchen, den Fällen mit Hochdruck nachzugehen, um eine weitere Verbreitung des Virus möglichst zu verhindern. Dadurch soll die Belastung auf das Gesundheitssystem abgemildert werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte im ZDF, durch die Entwicklung in Italien habe sich eine neue Lage für Europa ergeben. Bisher gelinge es aber noch, jeden Einzelfall zu isolieren und Ansteckungsketten zu unterbrechen. Dies gelte es so lange wie möglich fortzusetzen. Es könne aber auch sein, dass "wir in den nächsten Tagen und Wochen in eine andere Lage kommen". Für diesen "Fall der Fälle" stehe Deutschland eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Verfügung.

Covid-19 breitet sich in Europa aus:

Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Epidemie in Italien meldeten am Dienstag immer mehr europäische Staaten Nachweise des Erregers. Österreich, Kroatien, das spanische Festland und die Schweiz berichteten von Covid-19-Fällen. Auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa wurde nach einer bestätigten Erkrankung ein großes Hotel mit rund 1000 Touristen – darunter auch Deutsche – praktisch unter Quarantäne gestellt.

(ll/dpa)

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