In der Offenburger Krippe "Mühlbachhopser" wurden Kinder von Erziehern offenbar zum Essen und zum Schlafen gezwungen. Das erklärte die Geschäftsführung am Montagmorgen, wie die "Badische Zeitung" berichtet.
Zwölf Kinder seien von Erziehern in unterschiedlicher Intensität unter Druck gesetzt.
Das hat für die Beteiligten nun Konsequenzen: Die drei beschuldigten Fachkräfte, darunter wohl auch die Leiterin, seien bereits entlassen, zudem sei Anzeige bei der Polizei erstattet, so berichtet die Geschäftsführung der Krippe weiter.
In einer Pressemitteilung des Trägervereins Eltern-Kind-Zentrum Offenburg e.V., über die die "Badische Zeitung" berichtet, heißt es weiter: Die beschuldigten Mitarbeiter seien direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe am 7. Juni freigestellt worden.
Laut der Geschäftsführung seien die Kinder bei der Einnahme von Mahlzeiten, dem Einhalten der Ruhezeiten und der Bewegungsfreiheit unter Druck gesetzt und eingeschränkt worden, wie die Zeitung weiter berichtet.
Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits im Juni kam ein ähnlicher Fall in Baden-Württemberg ans Licht. 2016 stand auch eine Kindergärtnerin in Augsburg vor Gericht, weil sie den Kindern die Wangen zusammen gedrückt hatte, um ihre Münder zu öffnen – und ihnen Essen hineinzuschieben.
In Kitas und Kindergärten herrscht oft wenig Zeit, die Erzieher stehen unter Druck, dass alle Kinder beim Frühstück oder Mittagessen auch wirklich ihr Essen zu sich nehmen. Zwang aber ist kein geeignetes Mittel. Das kann zu traumatischen Erfahrungen bei Kindern führen.
Geschäftsführer Thomas Hauser sagte am Montag auf einer Pressekonferenz laut der "BZ": "Es geht nun darum, die Vorwürfe aufzuarbeiten, aus den Vorfällen zu lernen und mit dem verbliebenen, sehr engagierten Team eine neue pädagogische Transparenz zu erarbeiten."
(kre)