Am vergangenen Samstag einigte sich die schwarz-rote Koalition auf eine verpflichtende Frauenquote für Unternehmensvorstände. Teilen der Opposition geht das nicht weit genug. Andere sehen darin einen wichtigen ersten Schritt zur Gleichberechtigung von Frauen in Führungspositionen.
Parallel zu der Diskussion um die Frauenquote veröffentlichte der "stern" eine Portrait-Serie von erfolgreichen Frauen, die von sich sagen: "Ich bin eine Quotenfrau". Ziel sei es, dem Begriff das Stigma zu nehmen.
Eine der 40 Frauen, die sich im "stern" zu diesem Thema äußern, ist die Schauspielerin und Moderatorin Palina Rojinski. Auf die Frage, ob sie sich selbst als Quotenfrau bezeichne, sagt sie: "Ich empfinde mich in allererster Linie als Frau und ich finde es schade, dass wir offensichtlich in unserer Gesellschaft den Zusatz Quote brauchen."
Trotzdem glaube sie, dass ihre Anfänge in der TV-Branche etwas mit ihrem Geschlecht zu tun hatte. Ihren Einstieg bei MTV mit Joko und Klaas beschreibt sie so:
Zunächst sei sie extrem aufgeregt gewesen. Doch sie merkte schließlich, "dass ich mich irgendwann mit dieser Sidekick-Rolle unwohl fühlte".
In dieser Zeit habe sie den Eindruck gehabt, dass ihr Potenzial nicht erkannt werde, erzählt Palina. Nach einiger Zeit habe sie sich dann sicher gefühlt und fragte den Hauptredakteur, ob sie eine eigene Rubrik übernehmen könne, was schließlich auch geklappt hat. Sie glaube, von sich aus hätte man ihr dieses Angebot nicht gemacht.
"Es war meine bewusste Entscheidung, etwas zu fordern. Es war wichtig zu lernen, selbst die Verantwortung zu übernehmen, sich eigenmächtig ins Gespräch zu bringen. Du darfst nicht warten, bis jemand fragt."
Junge Frauen seien leider noch immer so geprägt, "dass es sich für ein Mädchen nicht gehört, viel zu fordern". Das sei arrogant, anmaßend, unbequem. Stattdessen sollten Frauen ehrgeizig bleiben und sich untereinander solidarisieren. Das sei wichtig, betont Palina.
Außerdem verrät Palina noch, wer ihre Vorbilder sind: Iris Berben, Senta Berger, Miley Cyrus, Taylor Swift, Marilyn Monroe. Ihre Begründung: "Alle haben gemeinsam, dass sie mutig sind oder waren. Weil sie irgendwann wussten, wer sie wirklich sind."
(lau)