US-Präsident Joe Biden hat die Pandemiebekämpfung zu seinem obersten Ziel erklärt.Bild: dpa / Patrick Semansky
USA
09.03.2021, 06:5009.03.2021, 07:18
Angesichts großer Fortschritte bei den
Corona-Impfungen sollen in den USA wieder etwas mehr soziale Kontakte
möglich werden. Nach neuen Empfehlungen der Gesundheitsbehörde CDC,
die am Montag veröffentlicht wurden, können voll geimpfte Menschen in
geschlossenen Räumen in kleinen privaten Runden nun wieder ohne Maske
und ohne Mindestabstand zusammenkommen. Auf gleiche Weise können sie
sich auch mit Ungeimpften treffen - sofern diese nicht zu einer
Risikogruppe gehören, etwa wegen ihres Alters oder einer
Vorerkrankung.
In der Öffentlichkeit sollen aber auch in den USA weiter strenge
Vorgaben eingehalten werden. Experten sehen noch lange keine
Entwarnung. CDC-Direktorin Rochelle Walensky betonte, außerhalb von
geschlossenen Räumen werde nach wie vor für alle - Geimpfte und
Ungeimpfte - dringend empfohlen, Maske zu tragen, Abstand zu halten
und größere Menschenansammlungen zu meiden. Auch sei von nicht
unbedingt nötigen Reisen abzusehen.
59 Millionen haben in USA erste Corona-Impfung erhalten
In den Vereinigten Staaten haben der Behörde zufolge bislang etwa
59 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten, etwa 31
Millionen bereits zwei Dosen. Die USA haben annähernd 330 Millionen
Einwohner. Erhältlich sind dort bislang drei Impfstoffe. Die
Impfstoffe der Unternehmen Moderna sowie Pfizer
/Biontech werden in je zwei Dosen verabreicht. Beim
Stoff der Firma Johnson & Johnson reicht eine Spritze.
Als voll geimpft gelten Menschen zwei Wochen nach der letzten
erforderlichen Impfung.
Andy Slavitt, ranghoher Corona-Berater aus dem Weißen Haus,
sagte, zuletzt seien im Tagesschnitt 2,2 Millionen Dosen verabreicht
worden. Am Samstag seien es sogar 2,9 Millionen gewesen - der bislang
höchste Tageswert. Walensky sagte, bei den neuen Empfehlungen handle
es sich um einen "wichtigen ersten Schritt". Mit dem Impfprogramm
sollten die Empfehlungen nach und nach angepasst werden. Die Lage sei
weiter "sehr ernst". Angesichts der Fortschritte bei den Impfungen
beginne das Land aber, über den Berg zu kommen.
USA am heftigsten von Corona betroffen
Die USA sind das Land, das in absoluten Zahlen am heftigsten von
der Pandemie getroffen ist. Seit Beginn vor einem Jahr starben mehr
als ein halbe Million Menschen mit oder an dem Virus gestorben, wie
aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Mehr als 29
Millionen steckten sich bislang mit dem Virus an. Seit einiger Zeit gehen die
Infektionszahlen aber deutlich zurück. Im Sieben-Tage-Schnitt seien
zuletzt täglich rund 59.000 Neuinfektionen gezählt worden, und
weniger als 2000 Todesfälle pro Tag, sagte Walensky. Dies sei immer
noch zu viel, betonte die CDC-Chefin. Das Land stecke weiter in einer
schweren Krise. Aber sie sei hoffnungsvoll.
Der neue Präsident Joe Biden hat die Bekämpfung der Pandemie zu
seinem vorrangigen Ziel erklärt. Die Sprecherin des Weißen Hauses,
Jen Psaki, kündigte für Donnerstagabend (Ortszeit) eine Ansprache an
die Nation an. Biden werde unter anderem darüber sprechen, welche
Opfer die Amerikaner im Laufe des Pandemie-Jahres hätten bringen und
welche Verluste sie hätten verkraften müssen.
(jab/dpa)
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