Es scheint aus heutiger Sicht noch absurder als zu Beginn der Corona-Pandemie: Hamsterkäufe haben in ganz Deutschland für einen Mangel an Klopapier in den Supermärkten gesorgt. Aus der Angst heraus, Deutschland würde seine Bevölkerung in Quarantäne schicken, haben viele Menschen - vor allem jüngere - haufenweise Klopapier bei sich zu Hause gebunkert.
Der Geschäftsleiter der Edeka-Filiale in Friedrichsfehn im Kreis Ammerland, Dirk Bruns, hat so unerwartete Probleme bekommen. Der 53-Jährige ist für seine Zuverlässigkeit bekannt und schon seit 30 Jahren für Edeka tätig.
Als jedoch das Klopapier tagelang ausblieb, stand der Bruns vor einer großen Herausforderung. "Klopappier fehlte! Meine Kunden sprachen mir die Kompetenz ab, welches zu ordern!", sagt er zur "Bild".
Sein Versuch, Klopapier aus Portugal zu bestellen, wo zu diesem Zeitpunkt noch reichlich vorhanden war, scheiterte. Zwar bestellte Bruns für 7500 Euro vierlagiges Klopapier, doch es traf erst Wochen später ein. Bis dahin hatte ein Großlieferant Nachschub aus Russland und Polen angeliefert.
Bis dann das bestellte Klopapier aus Portugal eingetroffen ist, waren die Hamsterkäufe schon wieder weniger geworden. Bei der Konkurrenz gab es dann schon wieder gutes vierlagiges Klopapier, während Bruns noch das zweilagige aus Polen und Russland loswerden musste.
Fast 20.000 Euro sind die 120 Tausend Klopapierrollen wert, auf denen der Filialleiter noch sitzt. Auch verschiedene Rabattaktionen waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sodass sich Bruns schlussendlich dafür entschieden hat, die übrig gebliebenen Rollen für wohltätige Zwecke zu spenden. Mittlerweile sei er fast alles los, sagt er.
(vdv)