Nach der Krise ist vor der Schule.Bild: dpa / Armin Weigel
06.04.2020, 08:5306.04.2020, 13:28
Schule ist nicht leicht, schon gar nicht in Krisenzeiten wie diesen. Es gibt allerdings keinen Grund, sich das Leben auch im nächsten Jahr unnötig schwer zu machen.
Der Deutsche Lehrerverband rät Schülern mit schlechten
Leistungen, wegen der Corona-Krise lieber freiwillig die Klasse zu
wiederholen, anstatt "mit massiven Wissenslücken" ins nächste
Schuljahr zu starten. Diese Empfehlung gelte aber nur für Schüler,
bei denen "bereits vor Corona solche Leistungsdefizite feststellbar
waren, dass ein Erreichen des Klassenziels unwahrscheinlich gewesen
wäre", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der
"Bild"-Zeitung.
Es gibt einen großen Vorteil
"Das freiwillige Wiederholen hat in vielen
Bundesländern auch den Vorteil, dass es nicht als Pflichtwiederholung
gewertet wird, was ein nochmaliges Wiederholen einer Jahrgangsstufe
ausschließen kann", erklärte Meidinger.
Gleichzeitig forderte er
großzügige Versetzungsregeln: "Weil ja ansonsten Schülern, die sitzen
zu bleiben drohen, die Chance genommen wird, sich zu verbessern und
das Klassenziel noch zu erreichen."
Grundsätzlich müssten Schulen in allen Bundesländern nun überlegen,
wie sie "wieder in die Normalspur der Lehrplanerfüllung einschwenken
können", sagte Meidinger. Vorstellbar wären etwa zusätzliche
Förderkurse und Kürzungen eventuell verzichtbarer Lehrplaninhalte.
(pcl/dpa)