Merkel und MayBild: AP
Wenn es um eine Einheit gegen Russland geht, scheint Europa noch immer die alte Einheit zu sein. Den Eindruck zumindest hat Kanzlerin Angela Merkel auf dem gerade laufenden EU-Gipfel in Brüssel vermittelt. Die britische Premierministerin, sagte Merkel vor Beginn des zweitägigen EU-Gipfels, habe ihre "Solidarität und Unterstützung".
Es geht um den Giftanschlag auf einen ehemaligen russischen Agenten in London, der die internationalen Beziehungen gerade anspannt. Erst wies Großbritannien russische Diplomaten aus dem Land, dann schmiss auch Russlands Vladimir Putin britische Vertreter raus.
Es sei gut, dass die Stoffe, die bei der Attacke auf den
ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal zum Einsatz kamen, nun von
den Chemiewaffenbehörden untersucht werden könnten, sagte Merkel am
Donnerstag.
Die EU verlangte von Russland bereits die lückenlose Aufklärung des
Anschlags. Auch weitere Sanktionen sind im Gespräch.
Merkels britische Kollegin Theresa May verurteilte den
Giftanschlag in Salisbury als Teil einer russischen Bedrohung für
ganz Europa bezeichnet.
May sagte:
"Russland hat eine schamlose und
rücksichtslose Attacke gegen Großbritannien verübt"
Es sei klar, so May weiter, dass
die russische Bedrohung Ordnung nicht anerkennt und dass der
Zwischenfall in Salisbury Teil eines Musters russischer Aggression
gegen Europa und seine Nachbarn seien.
Anfang März waren der ehemalige Doppelagent Sergej Skripal und seine
Tochter im englischen Salisbury Opfer eines Anschlags mit einem
militärischen Nervengift geworden.
Die 28 EU-Länder wollen dies bei
ihrem Gipfel in Brüssel am Donnerstag scharf verurteilen und
erklären, sie nähmen die britischen Hinweise auf Russland als Urheber
sehr ernst. Dazu sagte May: "Ich bin dankbar
für die Solidarität und die Unterstützung, die sie Großbritannien
entgegengebracht haben".
(dpa)