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AfD: Berliner Stadtmission sagt AfD-Veranstaltung "Dieselmord im Ökowahn" ab.

Kleiderspende der Berliner Stadtmission in der Naehe von Hauptbahnhof in Berlin am 15. Dezember 2018. Berliner Stadtmission in Berlin *** Clothes donation of the Berliner Stadtmission near the main st ...
Bild: imago/watson-montage
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"Gebote der Nächstenliebe mit der AfD nicht vereinbar" – Stadtmission wirft AfD raus

10.07.2019, 13:59
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Eigentlich wollte die AfD über "Dieselmord im Ökowahn" sprechen. Doch daraus wurde nichts. Eine Veranstaltung der AfD-Bundestagsfraktion zu diesem Thema wurde zwei Stunden vor dem offiziellen Beginn vom Eigentümer abgesagt.

Der AfD-Talk sollte am Montagnachmittag im Berliner Hotel Albrechtshof stattfinden. Das allerdings gehört der Berliner Stadtmission, ein evangelischer Verein, der sich um Obdachlose und Flüchtende kümmert.

So begründet die Stadtmission ihre Absage an die AfD

"Unser Blick auf Menschen und die Gebote der Nächstenliebe sind mit vielen Positionen der AfD nicht vereinbar", teilte der Stadtmissionsdirektor Joachim Lenz per Pressemitteilung mit.

"Wir geben der AfD daher bei uns keinen Raum, um für ihre Positionen zu werben."

Die Stadtmission will die Absage allerdings nicht als grundsätzliches Hausverbot verstanden wissen: "Unsere Hotels stehen allen Gästen offen, unabhängig von Herkunft, Glauben, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Überzeugung", heißt es in der Mitteilung. Niemandem, der einen Kaffee oder eine Übernachtung wünsche, würde das vorenthalten.

Aber:

"Von Menschen, die unsere Werte verraten, wollen wir aber keine Silberlinge."

AfD unterstellt "Böswilligkeit"

Die AfD reagierte verägert auf die kurzfristige Absage der Stadtmission. AfD-Pressesprecher Christian Lüth unterstellte ihr "Böswilligkeit", schreibt die "Berliner Morgenpost". Schließlich seien Kosten entstanden. Der Chef der Berliner Stadtmission aber sieht das anders.

Er hätte schon früher abgesagt, habe selbst aber über Inhalte und den öffentlichen Charakter der Veranstaltung erst wenige Stunden vor dem geplanten Start erfahren, sagte er der "Berliner Morgenpost". Und fügte selbstkritisch an: "Unsere Vorwarnsysteme haben versagt."

(ts)

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