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Deutschland
Das Klischee vom immer etwas grummeligen Berliner dürfte heute voll erfüllt werden: Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat
am Freitagmorgen ein Warnstreik begonnen. Busse und Straßenbahnen
blieben in den Depots, U-Bahnhöfe verschlossen. In der Hauptstadt
sind Hunderttausende Fahrgäste betroffen. "Der Ausstand läuft
planmäßig an", sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen.
Die Gewerkschaft hatte die 14 000 Beschäftigten der BVG, die das größte Nahverkehrsunternehmen des Landes ist, und ihrer
Tochter Berlin Transport aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Auch
die meisten Busse fallen aus.
Um 12.00 Uhr soll der Warnstreik enden. Das Unternehmen erwartet
aber, dass der Verkehr dann einige Stunden unregelmäßig ist. Mit dem
Warnstreik will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber in den
laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.
Die Regionalzüge und die S-Bahn fahren dagegen nach Plan.
Zusätzliche Züge gibt es auf den Linien S1 und S5. In Betrieb bleiben
auch einige Buslinien am Stadtrand und die Fähren der BVG.
Es ist der erste größere Warnstreik bei dem Landesunternehmen
seit sieben Jahren. Das Unternehmen und die Berliner Wirtschaft
kritisieren, dass Verdi schon nach der zweiten Verhandlungsrunde dazu
aufgerufen hat und dass sie Beschäftigten gleich für mehr als acht
Stunden die Arbeit niederlegen.
Verdi und der Beamtenbund verlangen, dass für alle rund 14.000
Beschäftigten die 36,5-Stunden-Woche gilt - knapp die Hälfte muss
nämlich 39 Stunden ran. Gefordert wird auch Weihnachtsgeld für
Neulinge, ein Wegfall der unteren Lohngruppen und schnellere
Gehaltssprünge, zudem für Gewerkschaftsmitglieder einmalig 500 Euro.
Am 5. März soll wieder verhandelt werden.
(pb/dpa)
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