Wie hieß es bei Metallica noch gleich? "Some kind of Monster". Neues Bündnis zwischen Alice Weidel (oben) und Björn Höcke (unten) Bild: iStockphoto
Wer sich gefragt hat, wie weit rechts die Bundes-AfD politisch steht, der hat heute eine Antwort bekommen: Laut eines "Spiegel"-Berichts haben Alice Weidel, Chefin der AfD-Fraktion im Bundestag, und Björn Höcke, Chef des völkisch-rechtsextremen Flügels in der Partei, nach heftigem Streit ein Bündnis geschlossen. Und Vorbereitung hatte das Ganze auch noch:
Für die AfD geht der Wahlkampf für Sachsen und Brandenburg gerade in die heiße Phase. Vor allem in Sachsen könnten die rechte Partei am 1. September stärkste Kraft werden.
Genau in diese Phase allerdings platzte ein heftiger Führungsstreit zwischen "gemäßigten" AfDlern und den völkischen Unterstützern von Björn Höcke. Der hatte vor einer Woche beim jährlichen Kyffhäuser-Treffen den Machtanspruch des "Flügels" geltend gemacht. Nach den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen werde er sich "mit großer Hingabe und mit großer Leidenschaft der Neuwahl des Bundesvorstands hingeben". Er fügte hinzu: "Und ich kann euch garantieren, dass dieser Bundesvorstand in dieser Zusammensetzung nicht wiedergewählt wird".
In einem offenen Brief stellten sich daraufhin zahlreiche AfDler gegen Höcke. Man wolle keine Höcke-Partei, hieß es darin.
Mit dem Waffenstillstand soll jetzt Einigkeit sowohl nach Innen, als auch nach Außen demonstriert werden. Der "Machtkampf ist vorbei" lautet die Botschaft in die unruhige AfD hinein. Gleichzeitig setzt Alice Weidel aber eben auch ein klares öffentliches Zeichen, dass der extreme rechte Flügel zur Partei gehört.
In Zukunft werden sich die Parteispitzen also kaum mehr herausreden können, wenn ihr "Flügel" wieder einmal mit Rechtsradikalen demonstriert wie in Chemnitz, mit ausländerfeindlichen Aussagen auffällt oder rechtsextreme Politiker hofiert.
(mbi/afp)