Deutschland
Polizei

Rechtsextremes Netz in der Polizei – LKA soll gegen weitere Dienststellen ermitteln

Deutschland

Rechtsextremes Netz in der Polizei – LKA soll gegen weitere Dienststellen ermitteln

18.12.2018, 07:18
Mehr «Deutschland»

Im Zusammenhang mit dem Verdacht auf ein rechtsextremes Netzwerk innerhalb der Polizei in Frankfurt sollen nun auch Büros in Marburg-Biedenkopf in Hessen durchsucht worden sein. Das berichtet die FAZ. Zuvor war gegen fünf Frankfurter Polizisten der Verdacht des Rechtsradikalismus laut geworden. Sie sollen rechtsextreme Chatnachrichten ausgetauscht haben.

Die Durchsuchungen in Marburg-Biedenkopf sollen in Verbindung mit einem Beamten stehen, der dem Frankfurter Netzwerk angehören soll. Der Tagesspiegel schreibt außerdem, dass es weitere Verfahren der Staatsanwaltschaft gegen Polizeibeamte geben soll. Die Zeitung beruft sich auf Sicherheitskreise.

Die Ermittlungen gegen fünf Frankfurter Polizisten, die rechtsextreme Chat-Nachrichten ausgetauscht haben sollen, weiten sich aus. Die Anfang der Woche bekannt gewordenen Ermittlungen gehen auf einen Drohbrief an die Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz zurück, wie die "Frankfurter Neue Presse" (FNP) am Wochenende berichtete. In diesem Drohbrief sei auch die private Adresse der Rechtsanwältin genannt worden.

Staatsschutz-Ermittler entdeckten daraufhin, dass von einem Dienstcomputer im ersten Frankfurter Polizeirevier die Melderegister-Einträge von Basay-Yildiz abgerufen worden waren. Die Frankfurter Anwältin verteidige Islamisten und trat im NSU-Prozess als Nebenklage-Vertreterin auf.

Am 2. August habe die Anwältin eigenen Angaben zufolge ein Drohschreiben erhalten, das mit "NSU 2.0" unterzeichnet worden sei, schrieb die "PNP". In dem Schreiben heiße es: "Miese Türkensau! Du machst Deutschland nicht fertig. Verpiss dich lieber, solange du hier noch lebend rauskommst, du Schwein! Als Vergeltung schlachten wir deine Tochter."

Den fünf inzwischen suspendierten Beamten wird zur Last gelegt, über ihre Mobiltelefone regelmäßig rechtsextremistische Inhalte ausgestauscht zu haben. Es soll sich um vier Männer und eine Frau handeln.

(afp)

65.000 Menschen zeigen in Chemnitz: #WirSindMehr

Video: watson/Felix Huesmann, Marius Notter, Lia Haubner

Das könnte dich auch interessieren:

Alle Storys anzeigen
Kriminalstatistik: Zahl der Straftaten in Deutschland gestiegen – was das bedeutet

Die Zahl der Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 5,94 Millionen gestiegen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2023 hervor, aus der die "Welt am Sonntag" am Samstag vorab zitierte und die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Dienstag vorgestellt hat. Die Gewaltkriminalität erreichte demnach mit rund 215.000 Fällen den Höchststand seit 15 Jahren.

Zur Story