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Nach "Umweltsau"-Video: Rechtsextreme demonstrieren vor WDR-Gebäude in Köln

Die WDR-Zentrale in Köln.
Die WDR-Zentrale in Köln. Bild: dpa/picture alliance
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Nach "Umweltsau"-Video: Rechtsextreme demonstrieren vor WDR-Gebäude in Köln

30.12.2019, 06:3130.12.2019, 10:48
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Nach einer vom WDR-Kinderchor gesungenen Umweltsatire über die "Oma als Umweltsau" haben Dutzende Menschen vor dem Gebäude des Senders in Köln protestiert.

  • Einige Demonstranten hätten augenscheinlich zur rechten Szene gehört, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Sie trugen demnach Jacken der rechtsextremen Gruppierung "Bruderschaft Deutschland". Ein Privatmann habe die Aktion unter dem Motto "Unsere Oma ist keine Umweltsau" angemeldet.
  • Außerdem kam es zu einer spontanen Gegendemonstration aus der linken Szene, wie der Sprecher weiter sagte.
  • Nach bisherigem Stand habe es verbale Auseinandersetzungen zwischen beiden Lagern gegeben, aber es sei zu keinerlei Straftaten gekommen. Zur genauen Zahl der Teilnehmer machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Bericht über Antisemitische Gesänge

Zunächst hatte die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) auf Twitter von der Demonstration berichtet. Demnach sangen die Teilnehmer auch ein antisemitisches Lied.

Aufregung über die "Umweltsau"

Die vom WDR-Kinderchor gesungene Satire über die "Oma als Umweltsau" hatte einen Shitstorm im Netz mit mehr als 40.000 Facebook-Kommentaren bis Sonntagvormittag ausgelöst. Der WDR hatte das Video schon am Freitagabend von der WDR2-Facebookseite gelöscht und sich "für die missglückte Aktion" entschuldigt.

Auch WDR-Intendant Tom Buhrow entschuldigte sich am Samstagabend für das Lied. "Das Video mit dem verunglückten Oma-Lied war ein Fehler", sagte er in einer eigens anberaumten Sondersendung bei WDR2. "Ich entschuldige mich ohne Wenn und Aber dafür."

Am Sonntag wies der Leiter des Chores den Vorwurf zurück, die Kinder seien instrumentalisiert worden. "Ich möchte mich als beteiligter Musiker bei allen entschuldigen, die sich trotz der Einordnung als Satire von uns persönlich angegriffen fühlen", hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite des Chores.

(ll/dpa)

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"Kriegstüchtigkeit" ist das erklärte Ziel für die Bundeswehr, auch wenn der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das Wort während seiner Pressekonferenz am Donnerstagmittag nicht mehr explizit erwähnte. Verabschiedet habe er sich von dem Wort allerdings keineswegs, betonte er auf Nachfrage eines Journalisten. "Ich verstehe, dass sich einige an dem Wort reiben", er werde es aber dennoch weiter benutzen.

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