Eine Frau führt zwei Hund auf der Prenzlauer Allee aus.Bild: imago-images / Volker Hohlfeld
Deutschland
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner
(CDU) will Hunden ausreichend Auslauf und Betreuung garantieren sowie
strengere Regeln für Tiertransporte und Hundezüchter erlassen. Eine
Verordnung dafür solle möglichst in den ersten Monaten des kommenden
Jahres verkündet werden, teilte ihr Ministerium am Montag in Berlin
mit – bisher liegt ein Entwurf Klöckners vor, der nun mit den Ländern
und Fachverbänden abgestimmt werden soll.
Zwei Mal täglich für 30 Minuten
Die Verordnung soll
Hundehalter unter anderem verpflichten, ihrem Tier mindestens zweimal
täglich für insgesamt mindestens eine Stunde Auslauf im Freien
außerhalb eines Zwingers zu geben. Zuerst hatte die "Rheinische Post"
über den Entwurf berichtet.
"Haustiere sind keine Kuscheltiere – ihre Bedürfnisse müssen
berücksichtigt werden", sagte Klöckner der Deutschen Presse-Agentur
auf Nachfrage. Hunde müssten genug Bewegung bekommen und dürften
nicht zu lang alleingelassen werden.
Mindestens vier Stunden täglich sollen sich private und
professionelle Hundezüchter demnach künftig um Welpen kümmern müssen,
damit diese sich ausreichend an Menschen gewöhnen. Für die Hundezucht
soll gelten, dass ein Betreuer höchstens drei Würfe – also
Welpen-Nachwuchs einer Hündin - gleichzeitig betreuen darf.
"Anbindehaltung" von Hunden, also Hunde die ganze Zeit anzuketten,
soll grundsätzlich verboten und nur noch unter bestimmten
Voraussetzungen zulässig sein.
Wie sieht Kontrolle aus?
Auf die Frage, wie die Regeln insbesondere bei privaten
Hundebesitzern kontrolliert werden sollen, sagte eine Sprecherin der
Ministerin, dafür seien die Behörden der Länder zuständig. Diese
würden aber sicherlich nicht bei jedem Hundebesitzer klingeln und
fragen, ob er schon mit dem Hund draußen war. Es gehe vor allem um
die Zwingerhaltung von Hunden.
Für Tiertransporte innerhalb Deutschlands will Klöckner
festlegen, dass sie maximal viereinhalb Stunden dauern dürfen, falls
die Temperaturen im Transporter zwischenzeitlich über 30 Grad
klettern können. "Gerade im Sommer bei hohen Temperaturen müssen wir
vermeiden, dass den Tieren durch Hitze vermeidbare Leiden zugefügt
werden", sagte Klöckner. "Deshalb setze ich hier strengere Regeln für
Transporte durch, die über das EU-Recht hinausgehen."
(lin/dpa)
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