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C&A will offenbar über 100 Filialen schließen – was dahinter steckt

Eine C&A-Filiale in Erfurt.
Eine C&A-Filiale in Erfurt.Bild: picture alliance / Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
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C&A will offenbar über 100 Filialen schließen – das steckt dahinter

20.12.2019, 10:05
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Der Modehändler C&A will sein Filialnetz umstrukturieren. Dabei sollen auch Filialen geschlossen werden, wie das "Manager Magazin" berichtet. Insider gingen davon aus, dass bis zu 100 Filialen – C&A besitzt rund 450 Läden in Deutschland – in den nächsten drei Jahren zugesperrt werden könnten.

Derzeit verhandle der Konzern mit Vermietern der Filialen über die Mietpreise. Sollten die Vermieter nicht nachgeben, ziehe sich C&A aus den Filialen zurück, berichtet das Magazin weiter.

Der Bericht sorgt für Schlagzeilen in Deutschland. Immerhin gehören C&A-Geschäfte in deutschen Innenstädten zum Standard-Inventar. Gegenüber watson teilte C&A jedoch mit: "Die in den Medien genannten Zahlen möglicher Filialschließungen über die nächsten Jahre sind reine Spekulation."

Verwirrend, denn nur die Schließungen von vier Filialen (in Dessau, Rottenburg, Witten und Stadthagen) seien beschlossen.

So geht es C&A wirtschaftlich

Klar ist jedenfalls: Der Modehändler steht unter Druck, die Mitbewerber wie H&M oder Zara waren in den vergangenen Jahren auf dem Vormarsch, die Online-Konkurrenz macht dem Konzern ebenfalls das Leben schwer.

Laut dem Forschungsinstitut EHI Retail erwirtschaftete C&A 2018 einen Umsatz von 2,45 Milliarden Euro und lag damit auf Platz zwei der umsatzstärksten Modehändler in Deutschland. Platz eins ging an H&M.

Aber: Die Erlöse von C&A haben sich laut dem "Spiegel" seit 1991 von 4,3 auf 2,3 Milliarden Euro fast halbiert. 2018 schrieb das Unternehmen zudem rote Zahlen. Seitdem sucht C&A nach einem Weg aus der Krise. 2018 hatten Gerüchte über einen Verkauf an einen chinesischen Investor für Schlagzeilen gesorgt.

C&A: Bericht über Streit innerhalb der Eigentümerfamilie

Anfang des Jahres berichtete der "Spiegel" dann über einen Streit innerhalb der Eigentümer Familie Brenninkmeijer. Alexander Brenninkmeijer wolle das Unternehmen modernisieren, berichtete das Magazin. Aber die Widerstände in der konservativen Großfamilie seien groß.

Offenbar geht es nun aber mit einem Umbauplan weiter. Laut dem "Manager Magazin" seien die Verhandlungen mit den Vermietern der Filialen Teil eines Programmes namens "Turnaround Germany".

Die Pressestelle von C&A teilte watson zu möglichen Umbauplänen lediglich mit: "Wir überprüfen ständig unser Filialnetz." Entscheidungen über Schließungen, Modernisierungen oder Neueröffnungen würden auf Basis von Marktanalysen getroffen.

(ll)

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