Das Logo der Corona-Warn-App erscheint in blau und rot. Bild: imago images / U. J. Alexander
Digital
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist
am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Im App-Store
von Google konnte sie bereits um kurz nach 2 Uhr
morgens heruntergeladen werden, bei Apple war sie
zunächst noch nicht verfügbar. Die volle Funktionalität der Anwendung
soll am Dienstagvormittag nach einer Pressekonferenz der
Bundesregierung freigeschaltet werden. Die App soll die
Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die
Infektionsketten verkürzen.
Die offizielle deutsche Warn-App für den Kampf gegen das
Coronavirus geht damit nach wochenlangen Vorbereitungen an den Start.
Die Bundesregierung stellt die neue Anwendung am Dienstag (10.30 Uhr)
in Berlin vor. Das Herunterladen der App soll für alle Bürger
freiwillig sein, um mithilfe von Smartphones das Nachverfolgen von
Infektionen zu erleichtern. Die Regierung wirbt für eine breite
Nutzung und verspricht hohen Datenschutz. Forderungen nach einem
Gesetz lehnte sie ab. Die Ärzte unterstützen die neue App.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sagte der
Deutschen Presse-Agentur: "Das ist ein sehr sinnvolles Instrument."
Die App sorge auf einfache Weise dafür, Infektionsketten zu erkennen.
"Sie ermöglicht aber auch, persönliche Vorsorge zu treffen – indem man sich bei einer entsprechenden Warn-Meldung testen lassen kann."
Die App wirke natürlich nur dann, wenn man möglichst viele Menschen
fürs Mitmachen gewinne. "Sie würde noch besser wirken, wenn man das
System grenzüberschreitend in Europa gangbar machen könnte."
Die App soll am Vormittag von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU),
mehreren Ministern, dem Robert Koch-Institut und den beauftragten
Unternehmen SAP und Telekom vorgestellt werden. Sie
kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als
etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden
und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass
sie in der Nähe eines Infizierten waren. Kontaktdaten werden nicht – wie zunächst vorgesehen – zentral gespeichert, sondern nur auf den
Smartphones. Die Entwicklungskosten betragen rund 20 Millionen
Euro.
(lin/dpa)