Donald Trump trägt einen Stoff-Mundschutz, auf dem das Präsidenten-Siegel abgebildet ist.Bild: AP / Patrick Semansky
USA
21.07.2020, 06:5121.07.2020, 07:15
US-Präsident Donald Trump hat in der
Corona-Pandemie für das Tragen von Masken in bestimmten Situationen
geworben.
"Wir sind vereint in unseren Bemühungen, das unsichtbare China-Virus zu besiegen."
Donald Trump auf Twitter
"Und
viele Menschen sagen, dass es patriotisch ist, eine Gesichtsmaske zu
tragen, wenn man keine soziale Distanz wahren kann. Niemand ist
patriotischer als ich, Euer Lieblings-Präsident!" Dazu twitterte
Trump ein Foto, wie er eine Maske mit dem Präsidenten-Siegel trägt.
Bei den allermeisten öffentlichen Auftritten lehnt Trump das
Tragen einer Maske für sich selber ab. Ihm wird vorgeworfen, durch
sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild in der anhaltenden
Pandemie abzugeben. Bei einem Krankenhausbesuch am vorvergangenen
Samstag hatte Trump dann einen Mund-Nasen-Schutz getragen.
Beinahe 80 Prozent tragen eine Maske
In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der "Washington
Post" und des Senders ABC gaben 79 Prozent an, sie würden in
Gegenwart anderer Menschen außerhalb ihres Zuhauses immer oder
meistens eine Schutzmaske tragen. 15 Prozent sagten, sie würden nie
oder selten eine Maske anziehen. Der Umfrage zufolge hat auch die
Kritik an Trumps Krisenmanagement zugenommen. 60 Prozent bewerteten
Trumps Vorgehen in der Pandemie als negativ, nur noch 38 Prozent
befürworteten es. Im März hatte eine knappe Mehrheit (51 Prozent)
Trumps Vorgehen noch gutgeheißen, 45 Prozent hatten es abgelehnt.
Trump hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC
verkündet, nach denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen
wird. Er hatte aber umgehend deutlich gemacht, dass er selber keine
Maske tragen werde. Trump und das Weiße Haus begründen das damit,
dass der Präsident regelmäßig auf das Coronavirus getestet werde.
In den USA werden weiterhin jeden Tag Zehntausende Neuinfektionen
mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Sonntag registrierten die
Forscher der Johns-Hopkins-Universität (JHU) knapp 62.000 neue Fälle.
Der bisherige Rekord wurde am vergangenen Donnerstag mit mehr als 77. 000 Neuansteckungen erreicht. Die Zahlen sind allerdings mit etwas Vorsicht zu nehmen – derzeit testet kein anderes Land auf der Welt täglich so viele seiner Bürgerinnen und Bürger auf das Virus, wie die USA.
Seit Beginn der Pandemie verzeichnete
die JHU-Statistik insgesamt rund 3,8 Millionen Fälle, mehr als 140.000 Menschen kamen infolge einer Infektion ums Leben.
(lin/dpa)
In den USA hat das historische Gerichtsverfahren gegen den Ex-Präsidenten Donald Trump begonnen. Derzeit liegt der Fokus vor allem auf der Auswahl der Geschworenen, die am Ende über den 77-Jährigen urteilen werden.