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Trump wollte Macron offenbar zum EU-Austritt überreden

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"Warum steigt ihr nicht aus?" – Trump wollte Macron offenbar zum EU-Austritt überreden

29.06.2018, 12:08
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Donald Trump wollte offenbar Emmanuel Macron dazu überreden, aus der EU auszutreten. Nach einem Bericht der Washington Post soll der US-Präsident während eines privaten Treffens mit Macron im Weißen Haus Ende April gefragt haben, warum sein französischer Amtskollege die EU nicht verlasse. Er bot Macron zum Tausch einen bilateralen Handelsvertrag mit den USA an, zu besseren Konditionen. Die Washington Post bezieht sich auf zwei nicht näher benannte EU-Offizielle.

Das Weiße Haus soll dies nicht abgestritten haben, kommentierte den Bericht aber auch nicht. 

Die Washington Post führt aus, auf wie vielen Ebenen Trumps Aussage skandalös ist:

  • Trumps Vorschlag zeigt, dass er weder Marcons Haltung verstanden hat noch die seiner Wähler
  • Es verstößt gegen US-amerikanische Regierungsvorgaben, Anreize zu setzen, mit denen eine Organisation amerikanischer Verbündeter destabilisiert werden könnte

Trump schlägt seit einer Weile schon auf die EU ein (wie auch auf die NATO), aber seiner Attacken werden immer boshafter und häufiger. Erst diese Woche auf einer Rally in North dakoty sagte Trump:

"Die Europäische Union wurde natürlich nur gegründet, um die USA auszunutzen, um unser Sparschwein anzugreifen."
Donald Trump

Daraufhin verfiel Trump in die bekannten Klagen über das milliardenschwere Handelsdefizit mit der EU (und übertrieb die Zahlen).

Und so hetzte Trump sonst noch gegen andere Alliierte:

  • Der G7 soll er gesagt haben, die NATO sei genauso schlecht wie NAFTA
  • Die USA sollten die NATO eh verlassen, das hat er auch nochmal gegenüber Schwedens Premier betont
  • Angela Merkel attackiert er besonders gern in ihren schwächsten Momenten

Unterm Strich: Trump glaubt einfach nicht an die EU oder die NATO. Genauso wenig versteht er, warum ihre Existenz auch der USA nützen.

Belarus geht gegen Homosexuelle vor und eifert Russland nach

Aus seiner homophoben Einstellung macht der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, schon lange keinen Hehl mehr. Bereits in den frühen 2010er Jahren machte der belarussische Machthaber mit schwulenfeindlichen Aussagen Negativschlagzeilen. So richtete er etwa an den früheren Bundesaußenminister Guido Westerwelle die Bemerkung "lieber Diktator als schwul".

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