Vier Rettungen in vier Tagen: Das Rettungsschiff "Ocean Viking" hat 105 weitere Migranten im Mittelmeer aufgegriffen. Bei den Geretteten habe es sich ausschließlich um Männer gehandelt. Die meisten von ihnen stammten aus dem Sudan, 29 von ihnen waren minderjährig, berichtet eine Reporterin der AFP.
Am Samstag hatte Malta mitgeteilt, das Land wolle 39 Menschen vom Rettungsschiff "Open Arms" aufnehmen, das ebenfalls einen Hafen zum Anlegen sucht. An Bord der "Open Arms" befinden sich derzeit etwa 150 Gerettete, einige von ihnen bereits seit zehn Tagen.
Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechtsextremen Lega-Partei wiederholte am Montag "das absolute Verbot für diese beiden ausländischen Schiffe, in italienische Hoheitsgewässer einzudringen". Für sie sollten Häfen in "Frankreich, Spanien oder Norwegen" geöffnet werden.
Ungeachtet des sich anbahnenden Konflikts hieß es am Montag von einer Sprecherin der EU-Kommission: "Wir haben zu diesem Zeitpunkt von keinem Mitgliedsstaat eine förmliche Anfrage erhalten, die Koordinierung einzuleiten."
Schiffe mit geretteten Migranten müssen immer wieder tage- und wochenlang auf dem Mittelmeer ausharren, weil die nächstgelegenen Staaten wie Malta und Italien ihnen die Einfahrt in ihre Häfen verweigern. Die Seenotretter fordern, dass andere EU-Staaten zuvor zusichern, alle Migranten an Bord der Schiffe zu übernehmen.
(ll/dpa/afp)