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Rassismus

Weltweit demonstrieren Menschen wieder gegen Rassismus

FRANCE - SOCIAL ISSUES - FIGHTING AGAINST RACISM Adama Traore, Georges Floyd: 30,000 people demonstrate against police violence in Paris. In spite of a ban by the police prefecture because of the Covi ...
Eine Demonstrantin in Paris.Bild: www.imago-images.de / Benjamin Guillot-Moueix
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Weltweit demonstrieren Menschen wieder gegen Rassismus

14.06.2020, 09:00
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Angefacht durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA haben am Samstag erneut weltweit Menschen gegen Rassismus demonstriert.

In Großbritannien, Frankreich, Australien und in der Schweiz gingen tausende Menschen gegen rassistische Diskriminierung auf die Straße.

Gewalt in London: Rechtsextreme greifen Polizei an

Obwohl der ursprünglich für Samstag geplante Protest der Black-Lives-Matter-Bewegung in London bereits am Freitag stattgefunden hatte, um Auseinandersetzungen mit rechtsextremen Gruppen zu vermeiden, versammelten sich am Samstag mehrere hundert Rechtsextreme im Hyde Park, um anschließend zum Parlament zu ziehen.

June 13, 2020, London, United Kingdom: EDITORS NOTE: Image contains graphic content.Police officers rescue an EDL supporter who was attacked by the Black lives matter protesters in Trafalgar square du ...
Ein verletzter rechter Demonstrant wird in London abgeführt. Bild: www.imago-images.de / Thabo Jaiyesimi

Dabei kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei, mehr als hundert Menschen wurden festgenommen.

Auf Fernsehbildern waren gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei zu sehen; einige Demonstranten gingen auf die Beamten los, warfen Flaschen, Dosen und Rauchbomben und skandierten "England". Mehr als hundert Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Sechs Beamte wurden demnach leicht verletzt.

Premierminister Boris Johnson verurteilte die Gewalt und sprach von "rassistischem, rücksichtslosem Vorgehen", das "keinen Platz auf unseren Straßen" habe.

Auch in Taiwan gehen Menschen auf die Straße

In Frankreich gab es am Samstag in allen größeren Städten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. In Paris folgten mehrere tausend Demonstranten einem Aufruf zum Protest gegen den Tod des jungen Schwarzen Adama Traoré im Polizeigewahrsam 2016. Seine Schwester Assa Traoré verlangte erneut eine Untersuchung zum Tod des 24-Jährigen. Auch in Lyon gingen nach Polizeiangaben rund 2000 Menschen auf die Straße.

Sowohl in Paris als auch in Lyon kam es ebenfalls zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. In beiden Städten setzte die Polizei Tränengas ein. Weitere Kundgebungen wurden am Samstag unter anderem aus Marseille, Montpellier und Bordeaux gemeldet.

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Ein Foto vom Protest in Lyon.Bild: www.imago-images.de / Nicola Vigilanti

Proteste gab es am Samstag zudem erneut in Australien. Trotz Warnungen wegen der Corona-Pandemie versammelten sich landesweit tausende Menschen zu Protesten gegen Rassismus. Auch Australien kämpft mit einer von ethnischer Ungleichheit geprägten Vergangenheit durch die Unterdrückung der Aborigines.

Mehrheitlich in schwarz gekleidete Demonstranten protestierten auch in mehreren Schweizer Städten gegen Rassismus. Allein in Zürich beteiligten sich nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Menschen an der Demonstration, viele Teilnehmer hielten Schilder mit Aufschriften wie "Black Lives Matter" (Schwarze Leben zählen) oder "Auch Rassismus ist eine Pandemie" in die Höhe.

Auch in Taiwans Hauptstadt Taipeh versammelten sich hunderte Menschen zum Gedenken an Floyd und anderer Opfer von Polizeigewalt in den USA. Kniend legten sie mehr als acht Schweigeminuten ein, um an den Todeskampf des Afroamerikaners zu erinnern. In Tokio protestierten Dutzende Menschen trotz Regens gegen rassistische Diskriminierung.

Der Tod von George Floyd am 25. Mai hatte weltweit Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Floyd war in Minneapolis bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen, als ein weißer Polizist ihm minutenlang das Knie auf den Nacken drückte, obwohl der Festgenommene wiederholt sagte, er bekomme keine Luft mehr. 

(ll/afp)

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