Grönland im Sommer.Bild: Getty
International
10.12.2019, 19:1410.12.2019, 19:19
Langsam, aber stetig: Der weltweite Meeresspiegel steigt. 2018 wurde ein Anstieg von 3,7 Millimeter in einem Jahr gemessen – der Meeresspiegel erreichte damit den höchsten Stand, seit es systematische Satellitenmessungen gibt.
Viel trägt zum Anstieg des Meeresspiegels der schmelzende Eisschild Grönlands bei. Seit 1992 hat dieser den weltweiten Meeresspiegel bereits um 10,6 Millimeter
steigen lassen. Das zeigen Ergebnisse einer umfangreichen
Untersuchung, die sich auf 26 verschiedene Satellitenmessreihen
stützt.
Von 1992 bis 2018 seien etwa 3800 Milliarden Tonnen Eis
geschmolzen und ins Meer geflossen, schreibt eine Gruppe von 96
Wissenschaftlern von 50 internationalen Organisationen in der
Fachzeitschrift "Nature".
Alarmierend: Bei Fortsetzung des Trends könnte das
schmelzende Grönlandeis bis 2100 etwa 20 Zentimeter zum Anstieg des
Meeresspiegels beitragen.
"Nach den aktuellen Trends werden durch das Abschmelzen des Eises in Grönland gegen Ende des Jahrhunderts jedes Jahr 100 Millionen Menschen Überschwemmungen erleiden"
Wissenschaftler Shepherd in einer Mitteilung seiner Universität
Die Messreihen zeigen auch die Veränderungen seit Anfang der 1990er
Jahre. Waren es von 1992 bis 1997 etwa 18 Milliarden Tonnen Eis, die
jährlich ins Meer abflossen, so schmolzen von 2012 bis 2017 jedes
Jahr rund 239 Milliarden Tonnen des Eisschildes – etwa das 13-Fache.
Das Grönlandeis entspricht nur etwa
zwölf Prozent des Antarktiseises, das aber langsamer schmilzt. Würde
alles Eis von Grönland verschwinden, läge der weltweite Meeresspiegel
um 7,40 Meter höher.
(om/dpa)
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