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Kim und Trump beenden Treffen in Hanoi ohne Einigung

HANOI, VIETNAM - FEBRUARY 28: Media members work at the International Media Center during the DPRK-USA Hanoi Summit on February 28, 2019 in Hanoi, Vietnam. U.S. President Donald Trump and North Korean ...
Bild: imago
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Kim und Trump beenden Treffen – Nordkorea wollte alle Sanktionen aufgehoben haben

28.02.2019, 07:5728.02.2019, 10:29
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Das zweite Treffen von Donald Trump und Kim Jong-un ist vorzeitig beendet, sie haben das Gipfel-Hotel verlassen. Trump trat alleine vor die Presse – ohne Diktator Kim.

Die Fahrzeugkolonnen Trumps und Kims setzten sich am Donnerstag um 13.25 Uhr (7.25 Uhr MEZ) in Bewegung. Das geplante gemeinsame Arbeitsessen am Mittag fand nicht statt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, hatte zuvor von einer Programmänderung berichtet. Sie sagte, die Pressekonferenz Trumps zum Abschluss des Gipfels werde um zwei Stunden auf 14 Uhr (Ortszeit/8 Uhr MEZ) vorgezogen.

Zu der Zeit war nach dem bisherigen Ablaufplan des Weißen Hauses eigentlich die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung durch Trump und Kim geplant. Doch dazu kam es nicht.

Nordkoreas Machthaber wollte nach Angaben von US-Präsident Donald Trump alle Sanktionen aufgehoben haben. "Wir konnten das nicht tun", berichtete Trump am Donnerstag nach dem vorzeitigen Ende des Gipfels mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Hanoi vor Journalisten. "Sie wollten die Sanktionen vollständig aufgehoben haben."

Die nordkoreanische Seite war Trump zufolge bereit, atomar abzurüsten, aber nicht in einer Weise wie von den USA gefordert. "Sie waren bereit, einen großen Teil zu denuklearisieren (atomar abzurüsten), aber nicht da, wo wir es wollten", sagte Trump. "Wir mussten davon Abstand nehmen."

Nach Angaben von US-Außenminister Mike Pompeo sei Kim aufgefordert worden, weiterreichende Zugeständnisse in den Bemühungen für eine atomare Abrüstung zu machen. "Wir haben ihn aufgefordert, mehr zu tun, aber er war nicht darauf vorbereitet."

Mit dem überraschenden vorzeitigen Ende des zweiten Gipfels von Trump und Kim schwinden die Hoffnungen auf eine Friedenslösung und einen Einstieg in die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel. Das Weiße Haus sprach trotz der Uneinigkeit von "sehr guten und konstruktiven Treffen" in Hanoi.

Die "jeweiligen Teams" der USA und Nordkoreas wollten die Gespräche in Zukunft fortsetzen. Einen Termin für ein weiteres Spitzentreffen gibt es noch nicht. Auf eine entsprechende Frage antwortete US-Präsident Donald Trump am Donnerstag nach seinen Gesprächen mit Machthaber Kim Jong-un: "Nein. Wir werden sehen, was passiert."

Trump bezeichnete das Treffen, trotz der ausgebliebenen Einigung, als "produktiv": "Wir hatten eine wirklich produktive Zeit", sagte der US-Präsident am Donnerstag nach dem Ende der zweitägigen Gespräche. Es habe "verschiedene Optionen" gegeben. Man habe sich aber dazu entschieden, nichts zu unterzeichnen.

Zu seinem persönlichen Verhältnis mit Kim sagte Trump: "Wir mögen einander." Von Nordkorea gab es zum Ausgang der Gespräche zunächst keinerlei Reaktion. Trumps Rückreise in die USA ist noch am Donnerstag geplant.

(as/hd/dpa)

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