Demonstranten in Georgia.Bild: www.imago-images.de / John Arthur Brown
USA
Nach dem Tod des Afroamerikaners
George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis haben
die Proteste in der US-Großstadt trotz Ausgangssperre angedauert.
Reporter des Senders CNN berichteten in der Nacht zu Samstag, weder
Soldaten der Nationalgarde noch Polizisten seien zu sehen. An den
Protesten beteiligten sich demnach Schwarze ebenso wie Weiße.
Fernsehbilder zeigten, wie Demonstranten in der Stadt auf einer
Schnellstraße marschierten. Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie
"Bin ich der nächste?" und "Ohne Gerechtigkeit kein Frieden".
CNN zeigte Bilder von friedlichen Protesten in Minneapolis, aber auch
von in Brand gesteckten Autos.
Floyd war am Montag bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben
gekommen. Einer der vier an dem Einsatz beteiligten Polizisten wurde
am Freitag des Mordes angeklagt. Bei ihm handelt es sich um den
weißen Polizisten, der sein Knie minutenlang an den Hals Floyds
gedrückt hatte. Die Untersuchungen gegen die drei anderen Polizisten dauern an.
Floyd hatte mehrfach um Hilfe gefleht, bevor er das
Bewusstsein verlor, wie ein Video festgehalten hatte. Der 46-jährige
Schwarze wurde bei seiner Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt.
Proteste auch in anderen US-Städten
Auch in anderen US-Städten kam es in der vierten Nacht in Folge zu
Protesten, die vereinzelt in Gewalt ausarteten. In Atlanta griffen
Demonstranten das Hauptquartier des Senders CNN an. Der Sender zeigte
Live-Bilder aus der eigenen Zentrale, auf denen zu sehen war, wie
Demonstranten von außerhalb Objekte auf Polizisten im Eingangsbereich
des Senders warfen.
Auch aus New York, Los Angeles, Dallas,
Louisville und anderen Orten wurden Proteste gemeldet. Vor dem Weißen
Haus in Washington versammelten sich ebenfalls Demonstranten. Einige
von ihnen stießen Barrikaden um.
2 Minuten und 53 Sekunden ohne Lebenszeichen
Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, hatte am Freitag eine
Ausgangssperre für Minneapolis und die Nachbarstadt St. Paul
verkündet, die um 20.00 Uhr (Ortszeit/3.00 MESZ) in Kraft trat.
Infolge von Floyds Tod war es in den vergangenen Nächten zu schweren
Ausschreitungen in Minneapolis gekommen. Walz hatte am Donnerstag die
Nationalgarde mobilisiert und den Notstand für die Stadt und
umliegende Gebiete ausgerufen. Die Nationalgarde teilte mit, mehr als
500 Soldaten seien in die Region entsandt worden.
Infolge von Floyds Tod war es in den vergangenen Nächten zu schweren
Ausschreitungen in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota gekommen.
Geschäfte gingen in Flammen auf, es kam zu Plünderungen.
Demonstranten stürmten auch eine Polizeiwache und legten Feuer. Die
Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein.
In dem am Freitag veröffentlichten Haftbefehl für den Ex-Polizisten
hieß es, dieser habe sein Knie insgesamt acht Minuten und 46 Sekunden
auf den Nacken Floyds gedrückt. In den letzten zwei Minuten und 53
Sekunden habe Floyd keine Lebenszeichen mehr gezeigt. Polizisten
müssten auf Basis ihrer Ausbildung wissen, dass diese Art des
Festhaltens eines Verdächtigen grundsätzlich gefährlich sei.
Im Haftbefehl hieß es weiter, der Gerichtsmediziner gehe nach
vorläufigen Erkenntnissen davon aus, dass Floyd nicht erstickt sei.
Der 46-Jährige habe unter anderen gesundheitlichen Problemen
gelitten, die gemeinsam mit der Festsetzung und möglichen
Rauschmitteln in seinem Blut vermutlich zu seinem Tod geführt hätten.
Dem Ex-Polizisten werden Mord und Totschlag vorgeworfen. Ihm drohen
nach den Gesetzen in Minnesota insgesamt bis zu 35 Jahre Haft.
(ll/dpa)
Rosa Domm von den Grünen ist Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und kandidiert für die EU-Wahlen. In Brüssel will sie dafür kämpfen, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Warum dieses Vorhaben in Gefahr ist.
Je näher die EU-Wahl rückt, umso intensiver, länger und aufregender werden Rosa Domms Tage. Alles ist durchgetaktet: Panel-Diskussionen mit anderen EU-Kandidat:innen an Schulen, Telefonate, Besprechungen, dazwischen Fraktionssitzungen, Ausschusssitzungen, Büroarbeit, Social Media – sogar die Wegzeit von Termin zu Termin. Ihr Kalender ist so ambitioniert wie Rosa selbst.