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Nudeln, Klopapier, Dosen? Die Discounter-Verkaufs-Schlager des 2. Lockdowns

Shopping with kids during virus outbreak. Mother and child wearing surgical face mask buying fruit in supermarket. Mom and little boy buy fresh vegetable in grocery store. Family in shop.
Der Griff ins Kühlregal war im zweiten Lockdown öfter zu beobachten.Bild: iStockphoto / FamVeld
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Klopapier, Nudeln, Tiefkühlprodukte: Das waren die Verkaufs-Schlager des zweiten Lockdowns

05.03.2021, 10:5005.03.2021, 17:58
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Die Friseure in Deutschland gehen wieder in Betrieb, Baumärkte und Blumenläden öffnen und die Öffnung des Einzelhandels wird diskutiert – der Stillstand im Handel scheint sich dem Ende zuzuneigen. Während des Lockdowns hat sich das Kaufverhalten der Deutschen stark verändert. Besonders im ersten Lockdown war das leere Klopapier-Regal ein Sinnbild für die Corona-Krise. Welche Produkte im zweiten Lockdown bei den Discountern beliebt waren, hat watson recherchiert:

Nudeln

Barilla verzeichnete einen "kontinuierlich höheren Bedarf im gesamten Markt und für Pasta und Soßen gegenüber dem Vorjahr", sagt Pressesprecherin Uta Riedel. "Einen sprunghaften und immensen Anstieg wie im März 2020 sehen wir jedoch nicht", fügt sie hinzu. Der Nudelhersteller konnte seine Verkäufe in der Produktkategorie im ersten Lockdown fast verdoppeln.

Auch Maggi berichtet von einem Anstieg. "Wir konnten besonders zu Beginn der Pandemie insgesamt eine erhöhte Nachfrage nach Produkten beobachten, die bei der Zubereitung von Mahlzeiten zu Hause unterstützen – unter anderem von Fertiggerichten", sagt eine Sprecherin.

Die Menschen hätten vermehrt zu Hause gekocht und gegessen, was besonders den Schließungen der Restaurants zuzuschreiben war.

Klopapier

Klopapier war der Verkaufsschlager im ersten Lockdown, und der Verkauf ist konstant hoch geblieben. Dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer sagt, "wir bei dm konnten sowohl im ersten als auch im zweiten Lockdown eine steigende Nachfrage nach Toilettenpapier beobachten."

Die Discounter profitieren, aber die Hersteller sind in Schwierigkeiten geraten. Die "Lebensmittelzeitung" berichtet, dass die Branche Absatzeinbrüche von mehr als 20 Prozent verzeichnet. Das sei vor allem der Tatsache geschuldet, dass Konsumenten sich mit Vorräten eingedeckt haben und derzeit kein Bedarf vorhanden ist. Auch steigende Rohstoffpreise machen den Händlern zu schaffen.

Desinfektionsmittel

Wenig überraschend hat sich der Verkauf von Desinfektionsmittel seit dem Ausbruch der Pandemie gesteigert und ist konstant hoch geblieben. "Das Interesse an Artikeln für die Hand- und Flächendesinfektion seit der Ausbreitung des Coronavirus ist unabhängig von den beschlossenen Lockdowns hoch", berichtet Bayer.

Atemschutzmasken

Dm verzeichnet ebenfalls einen Anstieg an Verkaufszahlen für FFP2-Masken und medizinischen Masken. "Durch die von der Bundesregierung und den Länderregierungen beschlossene, verschärfte Maskenpflicht ist im zweiten Lockdown die Nachfrage nach FFP2-Masken sowie medizinischen Masken hoch", sagt Bayer.

Haarfärbemittel

"Auch Colorationen für die Haare sind beliebt. Dies hängt sicherlich mit der temporären Schließung der Friseure zusammen", sagt Bayer. Die Öffnung der Friseure wird demnach höchstwahrscheinlich einen Einfluss auf die Nachfrage nach Haarfärbemitteln haben.

Tiefkühlprodukte

Der Trend, daheim zu essen, hat sich auch beim Griff in den Tiefkühler gezeigt. "In unseren Filialen können wir während des Lockdown eine gesteigerte Nachfrage an Tiefkühlartikeln beobachten", sagt Christina Stylianou, Leiterin der Unternehmskommunikation vom Discounter Netto. Die Kundennachfrage sei regional unterschiedlich, aber grundsätzlich waren "besonders Fischstäbchen, Chicken-Wings und Eis sehr beliebt", so Stylianou.

Obst und Gemüse

Bei Aldi Süd ist ein Trend zur gesunden Ernährung zu beobachten. "Wir verzeichnen eine verstärkte Nachfrage nach Obst und Gemüse – auch im Bereich der Tiefkühlung", sagt Pressesprecherin Carina Loose. Auch Bio-Produkte kommen gut an: "Zudem greifen die Kunde noch häufiger zu Obst- und Gemüsesorten in Bio-Qualität, wie etwa zur Bio-Gurke und Fairtrade-Bio-Banane", so Loose.

Die Schwesterfirma Aldi Nord hat den Anstieg beim Verkauf von Lebensmitteln für sich genutzt. "Aus diesem Grund haben wir zu Beginn des Lockdowns unser stationäres Non-Food Geschäft reduziert und die Werbung hierfür deutlich heruntergefahren und angepasst", teilt die Pressesprecherin Verena Lissek mit. Das Lebensmittelangebot wurde dementsprechend erhöht. "Freie Non-Food Plätze werden in unseren Filialen konsequent mit Lebensmitteln des Standardsortiments belegt", so Lissek. Im Non-Food-Bereich werde nun vor allem vermehrt "Saisonartikel" angeboten.

(lfr)

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