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Friseur, Büro, Supermarkt: Wie hoch ist das Corona-Ansteckungsrisiko?

Chorona Lockerungen:Friseure sollen ab Maerz oeffnen Themenbild Harter Lockdown: Wegen des Lockdowns sind unter anderem auch alle Friseur Salons geschlossen-doch nun sollen Friseursalons ab dem 1.Maer ...
Friseure dürfen bald wieder öffnen. Stellt sich die Frage, wie hoch das Ansteckungsrisiko dort ist.Bild: imago
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Friseur, Büro, Supermarkt: Wie hoch ist das Corona-Ansteckungsrisiko?

11.02.2021, 16:51
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Dass die Corona-Beschränkungen vorerst bis zum siebten März verlängert werden, war abzusehen. Kleinere Lockerungen gibt es nach der letzten Bund- und Länderkonferenz trotzdem. So dürfen etwa Friseure bereits zum 1. März wieder öffnen. Ist eine Inzidenz von 35 pro 100.000 Einwohner erreicht, sollen weitere Öffnungen, etwa Theater und Galerien, durch die Länder folgen. Für viele dürfte das zur Frage führen, wie hoch das Ansteckungsrisiko in derlei öffentlichen Einrichtungen genau ist.

Eine Untersuchung der Technischen Universität Berlin soll hier Aufschluss geben, berichtet der "Tagesspiegel", dem die Studie exklusiv vorliegt. Es kam heraus, dass Friseursalons oder auch Theater deutlich risikoärmer sind als Büros und Schulen, solange Hygiene-, Abstands sowie Lüftungsregeln greifen. Für die Länder dürfte das durchaus interessant sein, da sie bei der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts freie Hand haben.

Ein R-Wert für verschiedene Situationen

Um zu sehen, wie es sich mit den Ansteckungsraten in verschiedenen öffentlichen Räumen verhält, hat der Lüftungsexperte Martin Kriegel einen situationsbedingten R-Wert bestimmt (zur Erinnerung: Ist der R-Wert 1, steckt eine infizierte Person in einem Raum eine weitere an). Dafür nahm er sich Daten des Infektionsrisikomodells, das die TU Berlin zusammen mit dem Robert Koch-Institut und der Charité entwickelte.

Kriegel berücksichtige Aufenthaltsdauer, den Luftstrom und die Art der Aktivitäten im Raum, etwa Sport, sitzen, liegen, um den situationsbedingten R-Wert zu berechnen. Das Infektionsrisiko hänge von der eingeatmeten Dosis an Aerosolpartikeln ab, welche sich wiederum aus der Atemaktivität, der Ausstoßmenge und der Aufenthaltsdauer in einem Raum zusammensetze. Weiterhin setzte Kriegel voraus, dass die AHA+L-Regeln eingehalten werden und er ging zusätzlich von einer 50-prozentige Filtereffizienz der Masken aus.

Wichtig: Die Berechnungen basieren auf Simulationen. Kriegel bezog alle relevanten Faktoren ein, dennoch handelt es sich um Wahrscheinlichkeiten.

Vielversprechende Ergebnisse

In der Studie zeigt sich, bei einem zweistündigen Friseurbesuch mit Maske liege der R-Wert bei 0,6. In einem Fitnessstudio, in dem wir uns deutlich mehr bewegen und außerdem meist keine Maske tragen, liege er bei 3,4. Kriegel geht hier von einem anderthalbstündigen Aufenthalt aus.

Zwei Stunden im Kino mit 30 Prozent weniger Auslastung sorgen für einen R-Wert von 1 und anderthalb Stunden in einem Restaurant mit halber Auslastung für einen von 2,3. Der Zahlenmix geht noch weiter. Kriegel beschäftigte sich auch mit dem Einzelhandel, vorrangig Lebensmittelgeschäften.

In einem Supermarkt mit Maskenpflicht liege der R-Wert bei 1. Dafür ging Kriegel von einer einstündigen Aufenthaltsdauer und einer leichten körperlichen Tätigkeit aus. In einem Büro liegt der Wert bei 8 – ausgehend von einer halbierten Belegschaft, Maskenpflicht sowie einer achtstündigen Aufenthaltsdauer. In einer weiterführenden Schule liege der R-Wert nach sechs Stunden bei 2,9.

Was bedeutet das für weitere Maßnahmen?

Wie Kriegel dem "Tagesspiegel" sagt, zeigt die Studie, dass in Büros und Schulen das Ansteckungsrisiko sehr hoch ist. Entscheidender Faktor sei dabei die Aufenthaltsdauer, denn je länger man sich in einem Raum aufhalte, desto größer werde die eingeatmete Dosis an Aerosolpartikeln. Ab einer bestimmten Dosis komme es dann zu einer Infektion.

(tkr)

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