Hi Simon,
herzlichen Dank für deine Offenheit. Einerseits gegenüber mir, vor allem aber gegenüber dir selber. Es braucht viel Mut, sich Gedanken, wie du sie hast, einzugestehen und sie dann auch noch niederzuschreiben.
Ich verstehe dich enorm gut. Ich glaube sogar, dass sich die meisten nach Jahren in einer Beziehung oder Ehe nach einem Kick sehnen. Was dich von den meisten unterscheidet: Du hast deine Fantasien früher ausgelebt. Du weißt also sehr genau, was du haben könntest. Und je mehr du daran denkst, desto mehr wünschst du es dir. Wahrscheinlich. Vor allem aber eben verständlicherweise.
Ich frage mich, wie das Sexleben zwischen deiner Frau und dir ist. Habt ihr Sex? Seid ihr zufrieden mit eurem Sex? Und vor allem: Könnt ihr über eure Bedürfnisse und Wünsche sprechen? Kann es eventuell sogar sein, dass es deiner Frau ähnlich wie dir geht? In diesem Fall könntet ihr euch zusammen für neue sexuelle Abenteuer öffnen.
Falls deine Frau nicht offen für eine Erweiterung eures Sexlebens ist, musst du dir überlegen, wie du mit deinem Wunsch umgehst. Unterdrücken ist sicher eine Möglichkeit. Vielleicht sogar die einfachste – kurzfristig.
Langfristig glaube ich nicht daran, dass es gut und gesund ist, eigene Wünsche nicht zu verwirklichen. Was mir aber sehr wichtig erscheint, ist Ehrlichkeit. Gegenüber deiner Frau. Ihr seid ein Team, das sich bestens kennt, das zwei Kinder großzieht. So unangenehm das Gespräch werden kann, deine Frau verdient Ehrlichkeit. Du willst ja schließlich auch wissen, wie es ihr geht, was sie umtreibt und beschäftigt.
Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg findet, deine und die Bedürfnisse deiner Frau unter einen Hut zu bringen. Zumal ich ehrlich davon überzeugt bin, dass eine Ehe nicht zwingend am Wunsch nach Sex mit anderen zerbrechen muss. Im Gegenteil: Ich kenne Beziehungen, die sogar gestärkt wurden, nachdem sich das Paar vom Konzept Monogamie gelöst hat.
Alles Liebe dir und euch beiden.
Deine