Ein Tweet der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat alles in Gang gebracht: Am Montag kritisierte Foodwatch, dass Edeka exakt das gleiche Produkt mit zwei unterschiedlichen Preisen anbiete. Es geht dabei um Haferflocken.
500 Gramm der "Haferflocken extra zart" in der "Gut und Günstig"-Variante, der Eigenmarke von Edeka, kosten 0,49 Euro. Die 350-Gramm-Packung "Porridge Klassik" von "Gut und Günstig" hingegen kommt auf 0,99 Euro.
Wenn man das auf den Kilopreis hochrechnet, kommt man auf das Ergebnis: Das "Porrdige Klassik" ist dreimal so teuer wie die Haferflocken. Dabei seien die Flocken in beiden Produkten die gleichen, kritisiert Foodwatch. "Fein geschnitten mit exakt den gleichen Nährwerten!"
Wir haben den Vorwurf überprüft, hier findet ihr den ersten Bericht.
Das Ergebnis: Beide Produkte haben die gleichen Nährwertangaben. Beim "Porridge" taucht lediglich das Wort "Hafervollkornflocken" auf der Verpackung auf. Hafervollkornflocken sind aber auch nichts anderes als Haferflocken. Denn durch den Herstellungsprozess sind alle Haferflockenarten Vollkorn, da sie aus dem vollen Korn gewonnen werden.
Woher also der Aufpreis? watson hatte bei Edeka angefragt. Nun haben wir eine Antwort erhalten.
Ein Sprecher des Konzerns weist die Vorwürfe von Foodwatch entschieden zurück. "Der Preis eines Produktes hängt nicht allein von den Rohstoffen ab, sondern auch vom Aufwand bei ihrer Verarbeitung", heißt es in einer Stellungnahme von Edeka an watson.
Wie werden die Vollkornflocken des Porridges nun im Gegensatz zu extra zarten Haferflocken verarbeitet?
Flocke ist also offenbar nicht gleich Flocke. Vollkornhaferflocken für Porridge zu schälen, sei aufwendiger und daher teurer, so die Erklärung von Edeka. Damit unser Porridge schon nach fünf Minuten schön aufgequellt ist, zahlen wir – so möchte es Edeka – einen Aufpreis von 188 Prozent.
Porridge ist nichts anderes als mit Milch oder Wasser aufgekochte Haferflocken. Haferbrei, sagte man früher. Ob man für den Porridge, die fein geschälten Flocken und die womöglich kürzere Zeit in der Küche mehr bezahlen will, bleibt jedem von uns selbst überlassen.
(ll)