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Bahlsen: Rassismus-Vorwürfe: Kunden empört über Bahlsen-Keks – der Konzern reagiert

Bahlsen will einen Keks-Namen (kl. Bild) ändern.
Bahlsen will einen Keks-Namen (kl. Bild) ändern. Bild: imago images / STPP/screenshot insta / via www.imago-images.de
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Nach Rassismus-Vorwürfen: Keks-Hersteller Bahlsen will Produktnamen ändern

11.03.2020, 08:51
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Es sind Waffelröllchen, Doppelkekse oder die runden mit Marmelade, von denen keiner den Namen weiß: Kekse.

Eigentlich ist an diesen Leckereien nichts auszusetzen. Das sehen manche allerdings anders. Der Firma Bahlsen haben einige Menschen offenbar Vorwürfe wegen eines Produktnamens gemacht. Weil dieser rassistisch sei.

Es geht um eine dünne Schokotafel mit dem Namen "Afrika". Zum Valentinstag beworb Bahlsen das Produkt mit einem Instagram-Post. Und löste damit eine gewaltige Diskussion aus. "Ein brauner Keks, der Afrika heißt? For Real?", fragte eine Nutzerin.

Mittlerweile hat Bahlsen reagiert und den Instagram-Beitrag bearbeitet. Auf Instagram schreibt der Konzern, dass er die Kritik der Menschen ernst nehme. Demnach assoziiere der ein oder andere Kunde den Produktnamen mit Rassismus.

"Wir distanzieren uns von Rassismus und Diskriminierung in jeder Form."
Bahlsen auf Instagram

In dem Instagram-Post schreibt Bahlsen weiter: "Wir haben dieses Produkt vor 60 Jahren ins Leben gerufen und damals wie heute lagen uns rassistische Gedanken mehr als fern. Um zu vermeiden, dass unser Produkt Assoziationen mit Rassismus hervorruft, arbeiten wir bereits an einer Umbenennung."

Reaktion auf Keks-Umbenennung bei Bahlsen

Bei Instagram sorgt der neue Beitrag auch für Kopfschütteln. Es gibt User, die mit der Umbenennung des Produkts nicht einverstanden sind. Ein User meint: "Eine Umbenennung wäre rassistisch! Grund: Damit würde das Land Afrika sowie dessen Bevölkerung zu etwas 'Schlechtem oder Bösen' diffamiert". Eine Frau beklagt, dass sie "entsetzt sei, dass ihre geliebten Afrika-Kekse umbenannt werden".

Auf den Vorschlag eines Keksliebhabers, bei jedem Verkauf einen Euro für ein Hilfsprojekt in Afrika zu spenden, ist Bahlsen, auch auf Nachfrage von watson, bisher nicht eingegangen.

Der Konzern sieht sich offenbar seit Längerem mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Bereits in einem Post vom Mai 2018 hatte ein Instagram-User nach den Gründen für den Namen "Afrika" gefragt. Ausgewählt wurde der Name Bahlsen zufolge, "weil Afrika der größte Produzent von Kakaobohnen auf der Welt ist". Deshalb würde der Name gut zu den "vollschokolierten Waffeln passen".

Auf Anfrage von watson wollte sich Bahlsen nicht weiter zu der Thematik äußern. Auch nicht, ob es einen Keks mit ähnlichen Namen gebe, der sich auf einen anderen geografischen Ort bezieht. Zumindest der Keks "Messino" könnte an dem italienischen Ortsnamen Messina angelehnt sein.

Gegenüber watson bat das Unternehmen nun um Geduld, bis der "Relaunch des Produktes abgeschlossen" sei.

(lin)

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