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Fortnite ist die neue Mathe-Nachhilfe – wie Eltern ihre Kinder pushen

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Fortnite-Training ist die neue Mathe-Nachhilfe – wie Eltern in den USA ihre Kinder pushen

02.08.2018, 13:3503.08.2018, 09:39
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50 Dollar für vier Stunden, 20 Dollar für eine Stunde, 35 Dollar für drei Stunden – die Preise variieren, das Ziel ist immer gleich: Besser werden in Fortnite. Online bieten Trainer ihre Dienste an und versprechen, die Gamer-Skills ihrer Kunden im derzeit beliebtesten Videospiel der Welt nach vorn zu bringen. Das Geschäft scheint ziemlich gut zu laufen. Auf Seiten wie Gamer Sensei oder Bidvine haben sich nach Angaben der Seitenbetreiber seit März 1400 Trainer für Fortnite registriert.

Dass viele Spieler besser werden wollen, wundert nicht, wenn man sich anschaut, wie erfolgreich (und reich) Profi-Gamer sind. Der erfolgreichste Fortnite-Streamer, Ninja, verdient schätzungsweise 500.000 US-Dollar im Monat. Ihm folgen auf Youtube mehr als 16 Millionen Menschen.

Was dagegen skurril ist: Dass sogar Eltern inzwischen ihre Kinder ins Fortnite-Training schicken, damit die Kids besser werden. Wie das Wall Street Journal berichtet, sind die Gründe vielfältig:

  • Manche Eltern wollen, dass ihre Kinder nicht von Gleichaltrigen niedergemacht werden, weil sie nicht gut spielen.
  • Einige Eltern argumentieren, dass es keinen Unterschied mache, ob ihr Kind Tennis- oder Fortnite-Stunden nähme. Sie förderten eben ein Hobby.
  • Andere hoffen auf das große Geld: Stipendien zum Beispiel oder Turnier-Ausschüttungen, bei denen für den Gewinner schon mal mehrere Zehntausend Dollar rausspringen können.

Sind junge Fortnite-Spieler nun die neuen Kinderstars, deren Eltern ihren Nachwuchs vor Kameras und Mikrofone gezerrt haben – in der Hoffnung, mit dem Profit die ganze Familie zu ernähren? Das wird sich zeigen.

Vielleicht laufen die Eltern ihren Kindern aber auch irgendwann den Ruhm ab. Denn das Wall Street Journal schreibt bereits über Väter, die mit ihren Kindern Fortnite-Stunden nehmen und sich wahnsinnig freuen, dass sie selbst immer besser werden. Vielleicht ist es in diesen Familien nur noch eine Frage der Zeit bis Fortnite ein uncooles Eltern-Ding wird.

Die Faszination Fortnite kurz erklärt:

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Bevor am 1. April das deutsche Cannabis-Gesetz in Kraft getreten war, galten in Europa vor allem die Niederlande und hier speziell Amsterdam als absolute Kiffer-Hochburg. Als im vergangenen Jahr ein Verbot für das öffentliche Gras-Rauchen in ebenjener Innenstadt erlassen wurde, wunderten sich daher viele über den Schritt.

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