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Kartoffeln: Gesundheit und Ernährung – solltest du die Schale mitessen?

Kartoffelsorten haben natürlich unterschiedliche Mengen an Giftstoffen. Manche Sorten enthalten mehr Nährstoffe, andere Sorten enthalten Solanin.
Kartoffelpüree hat ohne Schalen eine bessere Konsisten ...
Kartoffeln sind gesund – und vor allem lecker. (Symbolbild)Bild: Getty Images
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Mythen aufgedeckt! Heute: Solltest du Kartoffeln mit Schale essen?

26.06.2020, 08:20
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Als Püree oder Pommes, gekocht oder gebraten: Wir lieben Kartoffeln in jeder Form. Nervig ist vor allem eins, das Schälen. Wer will schon hungrig kiloweise rohe Kartoffeln schälen oder sich beim Pellen gekochter Kartoffeln die Finger verbrühen?

Wie praktisch, dass man das Knollengemüse auch mit Schale essen kann, denkst du – und sparst dir den ganzen Aufwand. Und es heißt doch auch immer, Gemüse sei mit Schale gesünder, weil unter ihr die ganzen Vitamine stecken. Du bist dir also sicher: Kartoffeln mit Schale essen ist nicht nur zeitsparend, sondern auch gesund.

So ganz stimmt das allerdings nicht. Denn die Schale von Kartoffeln kann giftig sein.

Kartoffeln enthalten Giftstoffe, vor allem in der Schale

Kartoffeln enthalten unter anderem Solanin und Chaconin, vor allem in der Schale. Das sind Stoffe, die zu den Glykoalkaloiden zählen, ähnlich wie Nikotin oder Koffein. Glykoalkaloide sollen die Pflanze vor natürlichen Fressfeinden schützen und sind in größeren Mengen giftig für den Menschen. Mögliche Hinweise auf eine Vergiftung sind Halskratzen, Magen-Darm-Beschwerden und im schlimmsten Fall kann das zentrale Nervensystem beeinträchtigt werden.

Auf der Seite von "Foodwatch" heißt es, dass im Schnitt 10 bis 150 Milligramm Alkaloide pro Kilo in der gesamten Kartoffel stecken, in der Schale sind es 150 bis 1070 Milligramm pro Kilo. In den Keimen ist die höchste Konzentration bis zu 7300 Milligramm pro Kilo.

Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Kartoffeln zu vergiften, ist gering. Dennoch solltest du bei der Lagerung und Zubereitung vorsichtig sein, um Giftstoffe zu vermeiden.

Laut der Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung heißt es jedoch, bis zu ein Milligramm der Glykoalkaloide pro Kilogramm Körpergewicht sind unbedenklich. Bevor du also Panik bekommst, weil du deine Kartoffeln immer ungeschält gegessen hast und nun die ersten vermeintlichen Vergiftungserscheinungen spürst: Bevor erste unangenehme oder gefährliche Symptome auftreten, müsstest du mehrere Kilo Kartoffelschalen essen.

Dennoch heißt es unter bestimmten Bedingungen Vorsicht beim Kartoffelessen, vor allem mit Schale: Denn je nachdem, wie reif deine Kartoffeln sind und wie du sie lagerst, kann vor allem der Gehalt des giftigen Solanin steigen. Eine hohe Konzentration findest du in grünen Stellen, in Keimstellen, also den "Augen", sowie in runzligen Kartoffeln. Grüne Stellen und Augen solltest du also immer großzügig entfernen und vor allem ältere Kartoffeln schälen. Besonders junge Kartoffeln kannst du hin und wieder mit Schale essen. Gesundheitlich bringt das laut "Foodwatch" allerdings keine Vorteile, denn die Kartoffelschale enthält kaum Vitamine.

Zur Sicherheit ist es besser, Kartoffeln zu schälen

Wenn du ganz sicher gehen willst, möglichst wenige Giftstoffe aus Kartoffeln zu dir zu nehmen, empfiehlt der Verbraucherschutz weiterhin:

  • Kartoffeln richtig lagern: nämlich kühl, dunkel und trocken. Solanin zum Beispiel bildet sich unter Lichteinfluss.
  • Das Wasser, in dem du Kartoffeln gekocht hast, wegschütten und nicht etwa für Soßen weiterverwenden: Solanin ist nämlich hitzebeständig.
  • Kartoffeln vor dem Kochen schälen oder danach pellen.
  • Wenn die Kartoffeln schrumplig sind, keimen oder bitter schmecken: Lieber nicht essen.
  • Kleine Kinder können sich schneller vergiften als Erwachsene. Sie sollten Kartoffeln immer ohne Schale essen.

Wie bei den meisten schönen Dingen im Leben heißt es also beim Kartoffelnessen mit Schale: nur in Maßen und unter bestimmten Voraussetzungen. Und zur Sicherheit machst du dir lieber die Mühe und schälst deine Kartoffeln einfach.

(ak)

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