Schlechte Filme bekommen die Goldene Himbeere, die Goldene Kartoffel geht an miese Medien – und was bekommen übertriebene Marketingversprechen? Den Goldenen Windbeutel! Der ging in diesem Jahr an eine Tomatensauce für Kinder.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch verleiht ihren Negativpreis in diesem Jahr an den Hersteller Zwergenwiese. Mehr als 53 Prozent der knapp 70.000 Verbraucherinnen und Verbraucher, die online bei der Abstimmung mitmachten, wählten die "Kinder-Tomatensauce" zur "dreistesten Werbelüge des Jahres".
Die für Kinder beworbene Tomatensauce enthält nach Angaben von Foodwatch mehr als doppelt so viel Zucker wie die Variante für Erwachsene – und kassierte dafür laut Foodwatch "das einstimmigste Abstimmungsergebnis, das es jemals gab".
Zwergenwiese argumentiert, dass es seiner Kindersauce keinen Kristallzucker zusetze, sonder Apfeldicksaft. Das macht den Zucker laut Weltgesundheitsorganisation WHO nicht gesünder – sie empfiehlt, auch Zucker aus Fruchtsaftkonzentraten zu verringern.
Wahlleiter Manuel Wiemann sagte zu dem Abstimmungsergebnis:
Auf dem zweiten Platz mit rund 26 Prozent der Stimmen landete der Drink Yakult, bei dem Foodwatch kritisiert, dass gesundheitliche Effekte nicht wissenschaftlich belegt seien. Platz drei belegt ein Karottensaft für Babys von Hipp, der in neuer Verpackung fast doppelt so viel kostet wie bisher.
Auf Platz vier kommen Wasabi-Erdnüssen von Rewe, die laut Foodwatch nur 0.003 Prozent des Gewürzes enthalten. Für den Riegel "Protein Lower Carb" von Corny stimmten 6.5 Prozent der Verbraucher. Das Produkt erweckt laut Foodwatch nur den Eindruck eines gesunden Produkts für Sportler.
Foodwatch verlieh den Schmähpreis zum neunten Mal.
(pcl, mit afp)