Eigentlich sollte es mittlerweile jeder ESC-Fan mitbekommen haben: Australien ist am Samstag bereits zum vierten Mal Teil des "Eurovision Song Contest" – und das, obwohl Australien ein gutes Stückchen von Europa entfernt ist.
Doch es gibt lustigerweise wenige Orte auf dieser Welt, die den Musikwettbewerb so sehr lieben wie Australien.
Down Under verfolgt den ESC bereits seit 1974. In diesem Jahr trat auch noch eine Australierin für Großbritannien an: Olivia Newton-John belegte einen guten vierten Platz und die Begeisterung der Australier für das bunte Event war geboren.
Nach langem Bitten und Betteln erhielt Australien im Jahr 2015 dann erstmals eine offizielle Einladung der EBU. Damals durften sie gleich ohne Halbfinalqualifikation in die Finalshow.
Die Vereinbarung damals: Schafft Australien den Wettbewerb beim ersten Anlauf zu gewinnen, darf das Land auch im Folgejahr wieder teilnehmen. Haben sie zwar nicht, dennoch darf Australien seither jedes Jahr sein Glück beim ESC versuchen.
Und glaubt man den Wettquoten und Fanstimmen in den sozialen Medien, ist es in diesem Jahr gar nicht so unwahrscheinlich, dass Australien den ESC gewinnt.
In den vergangenen Tagen schien es, als habe Niederlande den Sieg schon so gut wie in der Tasche. Bei den Buchmachern standen unsere holländischen Nachbarn mit Abstand auf Platz 1, während Australien nicht einmal für die Top 10 gehandelt wurde. Doch seit dem Auftritt von Australiens Kate Miller-Heidke im Halbfinale am Donnerstag schoss die Beliebtheit der australischen Kandidatin in kurzer Zeit in die Höhe.
Die Aufmachung des Auftritts erinnert an eine Kreuzung aus "Wicked" und "Frozen" und wird von der ausgebildeten Opernsängerin im feinsten Sopran vervollständigt: Die Halle des Halbfinales bebte nach dem Auftritt Miller-Heidkes mit "Zero Gravity".
Die Kommentatoren im Internet sind sich einig:
Bei den Buchmachern belegt Australien seit dem spektakulären Auftritt Platz 2. Schon im vergangenen Jahr wurden die Australier Vize – vielleicht reicht es heute Abend ja für den Sieg?
Aber was passiert, wenn Down Under heute wirklich den Sieg mit nach Hause nimmt? Müssen die europäischen Länder dann die weite Reise bis nach Australien auf sich nehmen?
Nein. Auch dann würde der ESC 2020 in einem europäischen Land stattfinden. So wurde es bereits 2015 vereinbart. Auch die Zeitverschiebung würde die Organisation der Veranstaltung sonst wohl zu kompliziert gestalten.
Zwar wurde nie festgelegt, in welchem Land der Eurovision Song Contest dann veranstaltet werden würde, allerdings liegt es nahe, dass die Wahl auf Großbritannien fallen würde. Immerhin ist Australien Teil des Commonwealth und hat ebenfalls als Oberhaupt Queen Elizabeth II.
Antworten auf all diese Fragen gibt es dann in der Nacht zu Sonntag.