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Aldi: Ist Lidl scheinheilig bei Nachhaltigkeit? Kundin macht Discounter Vorwürfe

Aldi-Süd verkauft zu Silvester Knaller – will sich aber für den Umweltschutz engagieren.
Aldi-Süd verkauft zu Silvester Knaller – will sich aber für den Umweltschutz engagieren. Bild: imago/watson montage
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Ist Aldi-Süd scheinheilig in Sachen Nachhaltigkeit? Kundin macht Discounter Vorwürfe

27.12.2019, 21:2628.09.2020, 13:48
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Immer mehr Discounter und Lebensmittelläden setzen auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Das pusht bekanntlich das Firmen-Image und kann neue Kunden generieren. Aldi-Süd hat es auch versucht. Jedoch nicht gut, wie eine Kundin bemängelt.

Aldi Süd ist die Umwelt wichtig, das schreibt der Discounter auf einer eigens dafür kreierten Kampagnen-Internetseite des Konzerns. Dazu startet bei Aldi-Süd eine besondere Aktion. Sie wollen 15 Cent vom Preis bestimmter Produkte, in den Kampf gegen den Klimawandel investieren. So weit, so okay.

Jedoch fällt einer Kundin in einem Werbe-Prospekt ein komischer Zusammenhang in Sachen Sortiment und Nachhaltigkeit-Image auf:

Jaqueline Bojar hat es so zusammengefasst: Auf einer Seite des Prospekts gibt sich Aldi-Süd nachhaltig, auf der anderen Seite wirbt man mit "Feuerwerk für die ganze Familie". Versehen ist ihr Post mit einem nachdenklichen Smiley.

Feuerwerke erhöhen den Feinstaubgehalt der Luft. Der erste Januar sei der Tag mit den höchsten Werten, sagte Ute Dauert, Expertin für Luftqualität vom Umweltbundesamt, dem Wissensmagazin "Quarks". Sprich: Feuerwerkskörper sind schlecht für die Umwelt und stehen im Gegensatz zur Nachhaltigkeit.

Gut möglich, dass Jaqueline dies in ihrem Post impliziert und kritisiert.

Dabei wirbt Aldi-Süd eigentlich mit seiner Nachhaltigkeit:

"Entdecken Sie [...], was wir tun, um unsere Welt Tag für Tag nachhaltiger zu gestalten – mit fairen Produkten, sozialen Projekten und innovativen Maßnahmen."

Aldi-Süd habe sich laut eigenen Angaben in der Vergangenheit vermehrt für den Umweltschutz eingesetzt, wie auf der Aldi-Süd Nachhaltigkeit Seite zu lesen ist.

Reaktionen auf den Post

Unter dem Kommentar der Userin finden sich beide Meinung. Eine Facebook-Nutzerin möchte Feuerwerke gleich verbieten, ein anderer Kommentator findet den Ansatz des Nachhaltigkeitsprojektes gut, merkt aber auch an, dass "Feuerwerk die Sache ist", sprich: Viele Menschen ein Feuerwerk veranstalten möchten und Aldi daran verdient.

So sieht das Aldi selbst. Gegenüber watson erklärte der Discounter:

"Auch in diesem Jahr bieten wir unseren KundInnen vom 28. bis 31. Dezember ein ausgewähltes Sortiment mit unterschiedlichen Feuerwerks-Arrangements an. Damit reagieren wir in erster Linie auf die Nachfrage unserer Kunden."

Demzufolge wollen viele Deutsche ihr Silvester mit einem Feuerwerk beenden. Wie eine Umfrage zeigt, wollen wir beides (lest hier dazu mehr). Es ist eine Zwickmühle.

(joey/lin)

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