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The Crown: Die Queen bekommt nicht genug Geld

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Die Queen-Darstellerin wird unfair bezahlt – und sie nur so 🤷👑

27.03.2018, 17:4228.03.2018, 10:43
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"The Crown" ist die bislang teuerste Netflix-Originalserie. Mehr als 80 Millionen Euro soll die erste Staffel gekostet haben. Doch als nun herauskam, wie die Produktionsfirma dieses Geld ausgegeben hat, brannten in den sozialen Medien ein paar Sicherungen durch. (Vulture)

Hollywood Gender Pay Gap
In der Filmindustrie werden Männer durchschnittlich deutlich besser bezahlt als Frauen. Selbst wenn ihre Rolle in einem Film weniger prominent ist. Ein Beispiel: Mark Wahlberg, bestbezahlter Schauspieler im vergangenen Jahr, verdiente 68 Millionen US-Dollar, während Emma Stone  mit 26 Millionen US-Dollar-Gage die bestbezahlte Schauspielerin in Hollywood war.

Die Queen verdient weniger

Auf einer Podiumsdiskussion hatte Suzanne Mackie, eine der Produzentinnen der Serie, eher beiläufig erwähnt, dass Matt Smith eine größere Gage als Claire Foy erhalten habe. Smith spielt in der Serie Prinzgemahl Philip, Foy die weibliche Hauptrolle, Königin Elisabeth II. Grund hierfür soll der größere internationale Bekanntheitsgrad von Smith gewesen sein.

FILE - In this Tuesday, Nov. 21, 2017 file photo, actors Claire Foy, left, and Matt Smith pose for photographers on arrival at the premiere of the series 'The Crown, Season 2' in central Lon ...
Bild: AP

Diese Erklärung kam bei vielen Fans der Serie allerdings nicht so gut an. Auf der Plattform Care2 wurde eine Petition gestartet mit dem Ziel, Netflix und Matt Smith dazu zu bewegen, den Differenzbetrag an die Organisation Time's Up zu spenden.

Time's Up setzt sich für ein Ende der sexuellen Belästigung von Frauen in der Filmindustrie ein. Mehr als 45.000 Unterschriften sind bislang zusammengekommen.

"Du weißt, dass der Gender Pay Gap ein echtes Problem ist, wenn noch nicht mal die Königin gerecht bezahlt wird."
Initiatoren der "Care2"-Petition

Soll Netflix nachzahlen?

Doch Smith hat sich schließlich den Gehaltsscheck nicht selber ausgestellt. Auf Twitter schrieben daher viele User, dass eigentlich die Produktionsfirma Claire Foy nachzahlen müsse.

Was in dem ganzen Hickhack vielleicht ein bisschen unterging, ist die Tatsache, dass hinter der ungleichen Bezahlung ein ernstes und strukturelles Problem steckt.

Darauf wies Philippa Lowthorpe, die bei einigen Folgen von "The Crown" Regie geführt hat, hin.

"Die Filmindustrie ist männlich dominiert; die Kultur, die dabei entsteht ist nicht gesund. Sie führt zu schiefen Machtverhältnissen und Machtmissbrauch."
Philippa Lowthorpe

Was sagt die Produktionsfirma?

Die Schauspieler hätten gegenseitig nichts von der Höhe ihrer Gage gewusst und seien jetzt zu Unrecht in den Fokus der Medien geraten, erklärte ein Sprecher der Serien-Produktionsfirma "Left Bank".

Das Unternehmen entschuldigte sich bei den Schauspielern.

Reicht die Entschuldigung?

Nein, fand Jared Harris, der George VI. in der Serie gespielt hatte. Der Schauspieler machte klar, welche Reaktion er für angemessen gehalten hätte:

"Gut, sie haben sich entschuldigt. Aber, ehrlich gesagt, eine Entschuldigung UND ein Scheck wären besser gewesen. Schickt ihr einen Scheck und zahlt ihr im Nachhinein gleichviel."

Und was sagt die Queen?

Die Schauspielerin Claire Foy erklärte, sie sei überrascht, wie sehr ihre Person in den Mittelpunkt der Debatte gerückt sei.

Aber es sei auch nachvollziehbar, wenn sich Fans einer Serie, in der nun mal eine weibliche Rolle im Mittelpunkt stehe, über den Gehaltsunterschied wunderten.

Und ja, genau so äußern sich Engländer, wenn sie eigentlich eher sauer sind.

Die Produktionsfirma hat in der Zwischenzeit angekündigt, dass fortan niemand mehr Geld als die Königin verdienen wird.

Niemand sollte mehr verdienen als The Queen - oder doch?! Was haltet ihr von der Diskussion?

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