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Wenn das passiert, bereuen Frauen ONS wirklich

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Frauen mögen keine One-Night-Stands? Von wegen! 

13.03.2018, 19:3517.03.2018, 18:36
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"Auf Tinder", meinte ein Kollege neulich, "schreiben 90 Prozent der Frauen 'keine ONS'”. “Auf Tinder”, meinte eine Kollegin daraufhin, “schreiben nur zehn Prozent der Männer 'keine ONS’”.

Teenage couple using smartphones in the city park
Bild: E+

Dass Männer eher Lust auf One-Night-Stands haben als Frauen, findet man aber nicht nur in Tinder-Bios bestätigt. Auch wissenschaftliche Studien zeigen: Frauen haben ein gespaltenes Verhältnis zu One-Night-Stands. So bereuen Frauen den unverbindlichen Sex eher als Männer. Die hingegen bereuen, wenn sie die Gelegenheit zum One-Night-Stand verpasst haben.

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So weit, so altbekannt. Dauerwillige Männer und zurückhaltende Frauen entsprechen dem klassischen Rollenbild. Er will ran, sie will kuscheln. Er vergisst ihren Namen, sie würde sich so wünschen, dass er noch mal anruft.

Aber lassen sich die unterschiedlichen Reaktionen auf ONS wirklich so simpel eintüten? Was sind die Gründe für die unterschiedlichen Bewertungen?

Psychologen dreier Universitäten aus Norwegen und den USA, haben sich dieser Fragen jetzt angenommen.

Die Forscher befragten 547 norwegische und 216 amerikanische Studierende - alle unter 30 und alle heterosexuell. Sie wollten wissen, wie die Studierenden ihre letzten ONS erlebten, wie sie sich danach fühlten und aus welchen Gründen sie den Sex eventuell bereuten.

Male and female feet in bed under blankets
Bild: OJO Images RF

Grundsätzlich gab es dabei keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Der Sex wurde bereut, wenn er keinen Spaß gemacht hat, wenn es Sorge um die eigene Reputation oder gesundheitliche Risiken gab. Auch, wenn er als ekelhaft oder unanständig empfunden wurde, sowohl körperlich als auch moralisch. Bei Frauen waren diese Gefühle allerdings stärker ausgeprägt. Sie fühlten sich im Schnitt mehr abgestoßen, mehr unter Druck gesetzt und weniger befriedigt.

Frauen bereuen ONS also eher. So weit waren wir ja schon. Aber warum denn nun?

Es gab einen Faktor, der bestimmte, wann Frauen den ONS gar nicht oder zumindest nicht so stark bereuten. Und zwar dann, wenn sie die Initiative dazu ergriffen hatten.

“Frauen die den Sex initiieren, haben in der Regel zwei besondere Merkmale. Auf der einen Seite haben sie eine gesunde Einstellung zu Sex, sie fühlen sich maximal wohl mit ihrer eigenen Sexualität. Und auf der anderen Seite entscheiden diese Frauen vollumfänglich mit wem sie Sex haben wollen. Konsequenterweise bereuen sie es weniger, denn es war ihre eigene Entscheidung.” 
David M. Buss, Studienautor, University of Texas
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Diese Studienergebnisse deuten an, dass es bei der Einstellung von Frauen zu ONS die alten Rollenbilder sind, die die Lust an der lockeren Nummer vermiesen. Denn Frauen, so geht das Standard-Argument, haben grundsätzlich weniger Lust als Männer. Die männliche Lust ist also wichtiger. Und so lassen sich viele Frauen eher passiv auf sexuelle Abenteuer ein, ohne auf die eigene Lust zu hören.

Was die Forscher aber nun zeigen konnten ist, dass es für Frauen sehr wohl wichtig ist, nicht nur körperlich befriedigt zu werden, sondern auch die Initiative ergriffen zu haben. Bestenfalls also mit jemandem im Bett gelandet zu sein, mit dem man da auch wirklich landen wollte.

Studio shot of a gorgeous young woman pointing
Bild: Digital Vision

Die Studie hat zwar nicht alle Faktoren abgefragt, die bei der Frage nach der Freude oder der Unlust am Sex eine Rolle spielen. Dinge wie Alkohol- oder Drogenkonsum wurden nicht ermittelt, auch wurden keine älteren Probanden in die Studie aufgenommen.

Aber festhalten lässt sich: Je autonomer wir Sex haben, desto mehr Spaß macht es. Und je mehr Spaß wir haben, desto weniger bereuen wir es. Eigentlich ganz einfach. Und daher vielleicht auch zum Merken: Wenn Lust, Laune oder Chemie nicht stimmen - lasst es bleiben. 

"Ich kann nicht rülpsen": Mein Leben mit R-CPD
Du hast richtig gelesen: Ich kann und konnte noch nie rülpsen. Was zunächst lustig klingen mag, geht mit erheblichen Symptomen einher. Doch das wussten weder ich noch die Medizinwelt, welche ich seit meiner Kindheit vor ein Rätsel stellte. Bis Dr. R. W. Bastian eine Studie publizierte.

Es war das Jahr 2011. Ich war 17 und saß der Gastroenterologin gegenüber, die bereits die zweite Speiseröhrenspiegelung an mir durchgeführt hatte. Die Kamera wies zwar erneut Reizungen in meiner Speiseröhre nach, bot aber keine Erklärung für meine weiteren Symptome – wie etwa, dass mir besonders von Kohlensäure immer übel wurde. Ich hatte keine Ahnung, ob überhaupt irgendein Zusammenhang mit der Speiseröhre bestand, aber sie war die Spezialistin und fragen kostete ja nichts. Außer meine Selbstwahrnehmung, wie ich sofort merken sollte.

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