Zuletzt hatte es Gerüchte über eine Vereinigung von Aldi Nord und Aldi Süd gegeben. Diese haben sich bisher zwar nicht bestätigt – in einem Punkt machen die beiden Handelsriesen aber nun schon mal gemeinsame Sache.
Aldi Nord und Süd kündigen an, dass die Eigenmarken der beiden Unternehmen bis Ende des Jahres vereinheitlicht werden. In beiden Läden wird es ab Ende 2020 dieselben Eigenprodukte zu kaufen geben.
"Zukünftig finden unsere Kunden überall die gleichen Aldi-Marken – egal, ob in Hamburg oder in München, in Berlin oder in Köln", wird ein Manager von Aldi Süd in einer entsprechenden Presseerklärung zitiert.
Bei einigen Produkten könne es sein, dass lediglich die Verpackung neu gestaltet werde. Andere dagegen könnten komplett umgestaltet werden – "neuer Markenauftritt, neue Sorten und teilweise eine optimierte Rezeptur", so der Manager weiter.
2020 wird demnach ein Übergangsjahr bei Aldi. Die Restbestände der Eigenmarken, die abgeschafft oder umgestaltet werden, werden abverkauft. Zeitgleich werden die neuen Eigenmarken ins Sortiment eingeführt – und das synchron bei Aldi Nord und Süd. "Die Umstellung betrifft in erster Linie Markennamen und Verpackungsdesign", betont man in der Presseerklärung weiter.
Für die Kunden soll das auch preisliche Vorteile haben. Durch effizientere Prozesse sowie gemeinsame Verpackungen und Marketingmaßnahmen verspreche man sich Kostenvorteile. Diese wolle man an die Kunden weitergeben, heißt es.
Der Schritt ist eine erste Annäherung nach mehr fast 60 Jahren. 1961 gingen die Aldi-Gründer Karl und Theo Albrecht getrennte Wege zu gehen und teilten ihre Handelskette in die selbstständigen Unternehmen Aldi Nord und Aldi Süd auf. Seitdem waren auch die Eigenmarken getrennt.
Ende Februar hatte das "Manager Magazin" exklusiv von einer anstehenden Fusion der beiden Konzerne berichtet. Es werde einen Zusammenschluss "mit nahezu identischen Organisationsstrukturen und gleichem rechtlichen Rahmen" geben, prognostizierte das Magazin. Es zitierte aus einem Protokoll von Spitzenmanagern. Das Ziel der Fusion sei demnach die "Verringerung von Redundanzen bis hin zu einer gesellschaftsrechtlichen Verflechtung". Zumindest was die Eigenmarken angeht, die einen Großteil des Sortiments ausmachen, geht man nun also erste Schritte.
(om)