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Lidl: Warum der Discounter wieder Plastik bei Gurken einführt

Lidl, Prenzlauer Allee, Prenzlauer Berg, Pankow, Berlin, Deutschland Lidl, Prenzlauer Allee, Prenzlauer Berg, Pankow, Berlin, Germany
In Discountern wie Lidl gibt es frisches Obst und Gemüse – manches ist in Plastik eingewickelt, manches nicht. Bild: imago images / Schöning
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Warum Lidl wieder Gurken in Plastik packt

19.11.2019, 06:34
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Wer nachhaltig leben will, der versucht in der Regel auf
Plastik (-verpackungen) zu verzichten. Das ist nicht immer ganz einfach, doch seit knapp einem Jahr machen es uns die Discounter zumindest ein bisschen leichter und bieten beispielsweise immer mehr Obst und Gemüse ohne Plastikverpackungen an – so auch bei Gurken. Doch nun führt Lidl diese uns unnötig erscheinende Umweltsünde wieder ein.

Plastik: Wie begründet Lidl den Schritt zurück?

Die "Lebensmittel"-Zeitung berichtet, dass Gurken, die nicht in Plastik verpackt sind, wortwörtlich "für die Tonne" produziert werden würden. Der Grund: Weil sie ohne die Folie schrumpelig werden würden oder zu gelb seien, würde der Schaden 25.000 Euro pro Lkw betragen.

Weltweit sind es sogar 14 Prozent aller produzierten Lebensmittel – vor allem Obst und Gemüse – , die "verloren" gehen, bevor sie überhaupt in den Supermärkten landen – das geht aus einem UN-Bericht hervor.

Welche Gurken sind betroffen?

  • Gurken, die aus Deutschland oder den Niederlanden kommen, sollen davon nicht betroffen sein. Der Grund: Die Transportwege sind kurz genug, Frische ist dementsprechend kein Problem.
  • Problematisch wird es, wenn die Gurken von weiter weg importiert werden müssen. Das ist der Fall, wenn wir außerhalb der Saison – also von etwa Oktober bis circa Mitte Mai – Gurken kaufen.
  • Wie die Zeitung schreibt, kommen die meisten Gurken dann aus Spanien und der Transport dafür dauert etwa drei bis fünf Tage. So würden viele Gurken verderben, bevor sie überhaupt in den Regalen der Discounter landen würden. In den vergangenen Jahren habe das etwa fünf Prozent des Gemüses betroffen. Gerade seien es mehr als zehn Prozent, wie ein Einkäufer gegenüber der "Lebensmittel-Zeitung" berichtet. Mit Folie blieben die Gurken eine Woche länger frisch, heißt es weiter.

Gibt es keine andere Lösung? Ohne Plastik?

Jein. Die Lösungsansätze der Discounter sind unterschiedlich. Wie die "Welt" berichtet, packt Lidl Gurken aus Spanien künftig in Plastik-Folie ein, Rewe schließt eine Rückkehr zur Plastikfolie nicht aus. Aldi und Real dagegen wollen weiter auf Plastik verzichten.

  • Aldi hat die Transportwege verkürzt und verzichtet auf Zwischenlager, so sollen die Gurken schneller im Markt ankommen und auch länger frisch bleiben.
  • Real deckt sie beim Transport mit Papier ab, um zu verhindert, dass sie austrocknen.

Was kann ich nun tun?

Da es keine genauen Zahlen zu den Gurken, die in der Tonne landen, gibt, ist es deine eigene Entscheidung, ob du dich zwischen Pest und Cholera, aka. Plastikverpackung oder Lebensmittelverschwendung entscheidest. Was du allerdings machen kannst: Gurken nur von Juni bis September kaufen. Gute Alternativen sind Grünkohl, Chicoree oder Karotten – das ist alles Gemüse, das auch im Winter und in Deutschland wächst.

(hd)

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