Der langjährige TV-und Radiomoderator Frank Elstner hatte sich in der Öffentlichkeit zuletzt etwas rarer gemacht.
Am Mittwochnachmittag veröffentlichte Elstner direkt die erste Folge seiner neuen Sendung "Wetten, das war's..?". Erster Gast im Kölner Senftöpfchen-Theater: kein Geringerer als "Neo Magazine Royale"-Moderator Jan Böhmermann, der als großer Bewunderer Elstners gilt.
Elstner sieht in Böhmermann "Deutschlands erfolgreichsten Nachwuchsmoderator" – und beginnt gleich mal direkt mit den Worten: "Sie haben mich ja mal beerdigt." Böhmermann: "Ja, nicht persönlich, sondern im Rahmen einer Sendung, die meine Produktionsfirma produziert hat."
Munter geht es durch das Gespräch: Elstner spricht Böhmermann auch auf den Schmähgedichtsstreit rund um den türkischen Staatspräsident Erdogan an.
So funktioniere eben Kunst, sagt Böhmermann über das Schmähgedicht, das er 2016 in seiner "Neo Magazin Royale"-Sendung vorgetragen hatte. In dem Gericht hatte Böhmermann den türkischen Staatspräsidenten Erdogan grob beleidigt – damals sagte Böhmermann, er habe mit den Beschimpfungen den Unterschied zwischen erlaubter Satire und verbotener Schmähkritik verdeutlichen wollen.
Mitte April stellte das Berliner Verwaltungsgericht fest, dass Merkels Äußerung zulässig und nicht rechtswidrig gewesen sei.
Etwa in Krisen wie die, die aus dem Erdogan-Schmähgedicht entstand? Böhmermann, der damals teilweise unter Polizeischutz stand, meint dazu nur, er habe nie einen kritischen Schritt in seiner Karriere als Satiriker bereut – zudem könne er sich auf ein Umfeld verlassen, das ihn solchen Situationen gestützt habe.
Zum Schluss dreht Böhmermann den Spieß um, und fragt Elstner: "Was glauben Sie, was von Ihnen bleibt?"
Elstner überlegt kurz – und scherzt dann: "Dass ich 40 Jahre in Luxemburg gelebt habe." Bei Radio Luxemburg habe er ab 1964 machen können, was er wollte. Besonders stolz sei Elstner jedoch auf seine 138-teilige Reihe aus Gesprächen mit Nobelpreisträgern, die unter dem Titel "Die stillen Stars" bekannt wurde.
Elstners große Leistung in der deutschen TV-Geschichte, da werden sich die beiden dann am Ende einig, sei die Zusammenführung von Ernst und Unterhaltung gewesen. Ein Job, den auch Böhmermann als "Generationsaufgabe" begreift.
Und mit dieser Aufgabe wollen die beiden bis zum Schluss weitermachen.
(pb/mit dpa)