Nachhaltigkeit
Gute Nachricht

Konsumverzicht: Feier lieber den Kauf-nix-Tag als den Black Friday

Der deutsche Einzelhandel macht allein am Black Friday und Cyber Monday 3,7 Milliarden Euro Umsatz.
Der deutsche Einzelhandel macht allein am Black Friday und Cyber Monday 3,7 Milliarden Euro Umsatz.Bild: EyeEm / Nina Vartanava / EyeEm
Gute Nachricht

Der bessere Black Friday: Heute ist der Kauf-nix-Tag

28.11.2020, 11:31
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Armbanduhr gibt es 61 Prozent billiger, der Saugroboter verliert 39 Prozent seines Preises, und das gesamte Sortiment der Modeketten wird um 20 Prozent reduziert. Der Black Friday animiert zum Shoppen – zumal wir uns im grauen November eines Pandemie-Jahres befinden, in dem wir viel Zeit haben und Einkaufen eine der letzten verbleibenden Beschäftigungen ist, mit der wir uns eben diese vertreiben können. Wenn Wirtschaftsminister Peter Altmaier den Erhalt des stationären Handels dann noch eine "nationale, ja auch eine patriotische Aufgabe" nennt, löst das Glühen der Kreditkarte auch noch die Gewissheit aus, etwas Gutes getan zu haben. Nie war es so einfach, zum Held zu werden.

Dabei ist der Konsumrausch am Black Friday selten ein heroischer Akt, der die kleine Boutique in der Nachbarschaft rettet. Gerade inmitten einer Pandemie profitieren vor allem Online-Riesen wie Amazon, die große Gewinne einfahren, bei der Zahlung von Löhnen und Steuern aber auf die ganz kleinen Summen setzen. Und mit jedem verkauften Kleidungsstück, Elektroartikel oder Pflegeprodukt werden Ressourcen verbraucht, Emissionen freigesetzt und letztlich auch Müll produziert.

Seit Anfang der 200er-Jahre wird deshalb am letzten Samstag im Monat auch in Deutschland der Kauf-nix-Tag gefeiert: Einen Tag lang einfach mal gar kein Geld ausgegeben, uns unseren eigenen Konsum vor Augen führen und uns für nachhaltiges Kaufverhalten sensibilisieren. Gleichzeitig soll gegen die ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien internationaler Konzerne und Finanzgruppen protestiert werden.

Denn eigentlich sind wir uns alle einig: Zu viel Konsum schadet der Umwelt. Im Wissenschaftsbarometer 2019 stimmten 81 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Konsumeinschränkungen aller für den Erhalt der Umwelt nötig sind. Insbesondere Fast Fashion könne niemals nachhaltig sein, sagte Greenpeace-Expertin Viola Wohlgemuth im Gespräch mit watson: "Wir müssen wegkommen von diesen Massen. Selbst wenn nach den besten Standards produziert wurde, sind diese weiter umweltschädlich."

Brauche ich das wirklich?

Und dass es Massen sind, die verkauft werden, lässt sich nach einem Blick auf die Zahlen nicht bestreiten: Am Black Friday und Cyber Monday macht der deutsche Einzelhandel 3,7 Milliarden Euro Umsatz, mehr als manch kleiner Staat in einem ganzen Jahr. Es liegt auf der Hand, dass kaum eines der gekauften Parfums, Tablets oder Paar Schuhe überlebensnotwendig waren.

Deshalb: Ignoriere die Prozent-Zeichen, die um dich herum aufploppen. Bring kaputte Elektroartikel in ein Repair-Café, statt sie durch neue zu ersetzen. Tausche Klamotten mit Freunden und Kollegen. Warte drei Tage ab, bevor du Dinge, die du beim Bummeln siehst, auch wirklich kaufst – oft sind sie bis dahin längst vergessen. Und frag dich bei jedem einzelnen Neukauf: Brauche ich das wirklich? Denn ein noch einfacherer heroischer Akt, als shoppen zu gehen, ist es, einfach mal gar nichts zu tun.

(ftk)

Sensationsfund in Down Under: Vermeintlicher Vogelkot entpuppt sich als neue Käferart

Schlendert man mit offenen Augen durch die Natur, kann man so einiges entdecken. Pflanzen, Tiere, Pilze, Bäume, Blumen – für ungeübte Augen ergibt sich häufig ein Anblick verschiedenster Arten, von denen man weit mehr als die Hälfte nicht zuordnen kann. Natürlich verfügen viele noch aus dem Biologieunterricht über ein gewisses Fachwissen oder ihnen wurde von ihren Eltern der ein oder andere Name beigebracht.

Zur Story