Nachhaltigkeit
Gute Nachricht

Bier abgelaufen während Corona – ein Klärwerk macht nun Bio-Strom draus

Viel Bier wurde während der Corona-Pandemie nicht gezapft.
Viel Bier wurde während der Corona-Pandemie nicht gezapft. Bild: E+ / agrobacter
Gute Nachricht

Bier abgelaufen während Corona – eine Klärwerk macht nun Bio-Strom draus

11.08.2020, 11:44
Mehr «Nachhaltigkeit»

Jedes Mal, wenn du dein schales Bier in den Abguss kippen musst, bricht das Herz ein wenig. Wir kennen das Gefühl. Schlimmer noch ist es, wenn Millionen Liter des flüssigen Goldes ungenutzt in den Brauereien vor sich herschimmeln – weil sie während der Coronapandemie, als sämtliche Bars und Clubs geschlossen waren oder noch sind, nicht getrunken werden konnten.

Ein australisches Klärwerk hat allerdings die Lösung gefunden, wie sich das ungenießbare Bier noch nutzen lässt – nämlich zur Herstellung von Bio-Strom. Während der Pandemie verzeichnet "SA Water's Glenelg Wastewate Treatment Plant" in der Nähe von Adelaide Rekordzahlen.

Bier in Energie zu verwandeln ist übrigens gar nicht so kompliziert: Das australische Klärwerk versetzt den Alkohol mit Klärschlamm. Die Mischung wird dann in großen Tanks erhitzt und gibt ein Bio-Gas ab, dass zur Stromgewinnung genutzt werden kann. Mit der Energie wird das Klärwerk betrieben.

Das "flüssige Gold" kann 1200 Haushalte versorgen

Während des Corona-Lockdowns hat das Klärwerk 150.000 Liter abgelaufenes Bier pro Woche genutzt und so 654 Megawatt-Stunden Strom produziert – damit könnte man 1200 Haushalte versorgen.

Lisa Hannant, Senior Manager bei SA Water, beschreibt das Bier, dass der Kläranlage gespendet worden ist, als "flüssiges Gold". Gegenüber der Nachrichtenplattform "Euronews" sagt sie:

"Indem wir unser vor Ort hergestelltes Bio-Gas nutzen, schaffen wir eine erneuerbare Energiequelle für das Klärwerk. Gleichzeitig recyceln wir Industrieabfälle, die ansonsten schwierig zu entsorgen wären."

Auf diese Art und Weise bekommt das Bier quasi eine zweite Chance – als nachhaltiger Energie-Lieferant. Und das Klärwerk geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie aus der Krise mit etwas Kreativität eine Tugend werden kann.

(ak)

Besuch in einer veganen Metzgerei in München: So fällt das ehrliche Fazit aus

Wer verstehen möchte, wie tief der Fleischkonsum in Bayerns Kulinarik historisch verankert ist, kann sich das bei einem Spaziergang durch Münchens Innenstadt vor Augen führen. Es sind nur ein paar Schritte vom Marienplatz, abwärts in Richtung Viktualienmarkt, ehe man eine Backsteinhausreihe erreicht.

Zur Story