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Politökonomin: Gegen Klimawandel ist Corona-Krise "pillepalle"

23.02.2021, Hamburg: Maja G
Maja Göpel ist eine deutsche Politökonomin, Transformationsforscherin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin.Bild: dpa / Christian Charisius
Nachhaltigkeit

Politökonomin: Gegen Klimawandel ist Corona-Krise "pillepalle"

08.03.2021, 12:23
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Die Politökonomin Maja Göpel plädiert für eine radikale Wende hin zu nachhaltigerem Wirtschaften. In ihrem Bestseller "Unsere Welt neu denken" beschreibt sie die Klimakrise und zeigt auf, was aus ihrer Sicht falsch läuft. "Ich finde schon, dass Corona lehrt, das Leben zu schützen." Verglichen mit der Umweltzerstörung, dem Absinken von Grundwasserspiegeln oder dem rasanten Artensterben sei die Corona-Pandemie "pillepalle".

In Krisenzeiten werden Routinen unterbrochen

"Bisher haben wir an den großen Kreisläufen nichts getan", sagte die Wissenschaftlerin, die Scientists for Future mitgründete und wissenschaftliche Direktorin des New Instituts in Hamburg ist. So sei 2008 nach der Bankenkrise ein "verrottetes System" wieder aufgebaut worden. Es brauche meist "Schocks von außen", um Routinen zu unterbrechen.

Wichtig ist ihr in Corona-Zeiten, von Eltern und Kindern nicht immer mehr zu fordern. "Wir sollten den Druck von der Schule nehmen, Bildung ist etwas anderes als Einbimsen und Ausspucken. Wir sollten loslassen vom Notendruck", schlägt Göpel vor, die bei Potsdam wohnt und an der Leuphana Universität in Lüneburg lehrt.

Studie: Pandemie hat keine Auswirkungen auf Klimawandel

Eine Studie hat außerdem ergeben, dass der vorübergehende Shutdown der Weltwirtschaft und der anhaltende Lockdown keine langfristige Auswirkung auf den Klimawandel haben wird. "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass sogar größere Absenkungen von Emissionen nur einen kleinen und wahrscheinlich nicht nachweisbaren Effekt auf das Klima haben, wenn sie nur für eine kurze Zeit bestehen", schreiben die Wissenschaftler um John Fyfe vom Canadian Centre for Climate Modelling and Analysis in Victoria im Fachjournal "Science Advances". "Die globale Erwärmung zu reduzieren und letztendlich die globalen Durchschnittstemperaturen zu stabilisieren, würde voraussetzen, dass kontinuierlich Jahr für Jahr die Netto-Emissionen auf Null gesenkt werden."

Zwar hätten die Beschränkungen zeitweise zu einer deutlichen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen geführt, schreiben die Wissenschaftler. Mit verschiedenen Modellen errechneten die Forscher aber, dass die langfristigen Auswirkungen dieser Reduktion auf den Klimawandel wohl "gering", wenn nicht sogar "nicht nachweisbar" ausfallen werden.

(vdv/dpa)

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