Die beiden Discounter Aldi und Lidl haben auf dem umkämpften Einzelhandelsmarkt einen Dämpfer einstecken müssen. Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben Rewe, Edeka und andere Supermärkte beim Umsatz deutlich stärker zugelegt: Drei Prozent im Vergleich zu nur 0,9 Wachstum bei Aldi und Lidl.
Die Gründe dafür seien vor allem veränderte Einkaufsgewohnheiten:
Insgesamt kaufen die Konsumenten der Studie zufolge weniger, ziehen dabei aber eher höherwertige Produkte vor. Durch diesen Trend sei die Steigerung des Umsatzes im Lebensmittelhandel 2019 zu erklären.
Hintergrund sollen auch die wachsenden Reallöhne in Deutschland sein. 2009 hatten auf die Frage nach ihrer eigenen finanziellen Situation lediglich 27 Prozent der Haushalte angegeben, sie könnten sich „fast alles leisten“. Inzwischen sind das schon 42 Prozent. Die Zahl der Haushalte, die sich nach eigenen Angaben „fast nichts mehr leisten“ können, sank gleichzeitig von 26 auf 17 Prozent.
Allerdings ist nicht sicher, ob die Verbraucher für mehr Geld auch bessere Waren bekommen. "Angesichts einer Flut an Labels und Werbebotschaften" könnten Verbraucher "die Qualität eines Produkts bisher kaum einfach und verlässlich erkennen", kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband, "schon gar nicht am Preis".
Die Handelskette Edeka übrigens scheint dem Trend zu mehr Qualitätsbewusstsein nicht zu trauen. Entgegen der allgemeinen Entwicklung setzt sie in einer Kampagne mit dem Komiker Otto Wahlkes unverdrossen auf "Geiz ist geil". Oder wie es bei Edeka nun heißt: "Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten."
(om/dpa)