"Echte Liebe" gegen "Mia san Mia". Herausforder gegen Rekordmeister. Borussia Dortmund gegen Bayern München. Seit Jahren ist das Duell der beiden größten deutschen Fußballclubs das absolute Spitzenspiel, der deutsche Clasico. Groß ist dementsprechend auch die Rivalität zwischen den Fanlagern – ob im Büro, auf dem Schulhof oder in der Kurve. Am Samstagabend waren sich bei einer Frage aber alle Fans einig.
Sowohl auf der Südtribüne als auch im Gästeblock mit den Bayern-Fans stand eine unmissverständliche Botschaft. Adressat: Die Ehrentribüne, wo die Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sowie der BVB-Chef Hans-Joachim Watzke saßen.
Schon beim Einlaufen der Mannschaften prangte vor der Südtribüne der eindeutige Schriftzug: "Borussia Dortmund darf kein Teil einer geschlossenen Elite-Liga sein. Nein zur Superleague!" Die Bayern-Fans pflichten ihren Rivalen bei.
Der "Spiegel" berichtete vor über einer Woche, dass einige Topclubs in Europa eine Revolution planen und eine Superliga gründen wollen: Teil davon sollen demnach 16 Topclubs sein, darunter die Bundesligisten FC Bayern München und Borussia Dortmund. Diese Liga solle außerhalb der nationalen Ligen und Verbände funktionieren und den Clubs noch mehr Geld zusichern. Demnach prüfte der FC Bayern schon vor Jahren einen möglichen Bundesliga-Ausstieg.
Hoeneß dementierte dies und kündigte an, gegen den Bericht des Magazins juristisch vorzugehen. Watzke erklärte gegenüber Sky: "Dass Borussia Dortmund für irgendeinen Wettbewerb dieses Planeten die Bundesliga verlassen könnte, ist total und vollkommen ausgeschlossen. Die Bundesliga ist mittlerweile ein Stück deutsches Kulturgut, und das verlässt du als deutscher Verein nicht."
Die Fans im Westfalenstadion und vor den TV-Geräten dürften sich vor allem seit Samstagabend bestätigt sehen: Das Topspiel hat gezeigt, dass auch die Bundesliga Spannung kann – und die Liga derzeit besonders für den Rekordmeister eine "Superliga" ist.