Die Gruppenphase der Champions League ist vorbei, die Achtelfinalpartien sind ausgelost. Von den 32 qualifizierten Klubs sind noch 16 übrig. Höchste Zeit also, sich mal anzusehen, wie viel Geld die Teilnahme an der europäischen Königsklasse in die Kassen der angetretenen Vereine gespült hat.
Das Blog "Swiss Ramble", dessen Schwerpunkt die wirtschaftlichen und finanziellen Belange im Profifußball sind, hat detailliert aufgeschlüsselt, was die Champions-League-Teilnehmer in der aktuellen Saison bereits eingenommen haben.
"Ich dachte, es wäre interessant zu sehen, wie viel Geld die Vereine bereits erhalten haben. Spoiler-Alarm: Es ist verdammt viel", schreibt "Swiss Ramble" auf Twitter.
Grundsätzlich erhält demnach in der Saison 2019/20 jeder der 32 Starter in der Gruppenphase eine fixe Prämie von 15,25 Millionen Euro. Ein Sieg bringt 2,7 Millionen ein, ein Unentschieden 900.000 Euro. Für den Achtelfinaleinzug erhält jeder Klub 9,5 Millionen Euro, fürs Viertelfinale gibt's 10,5 Millionen. Die vier Halbfinalisten prämiert die Uefa mit jeweils 12 Millionen Euro. Die beiden Klubs, die es ins Endspiel schaffen, kriegen 15 Millionen Euro. Der Sieger darf sich über zusätzliche 19 Millionen Euro freuen. Neben diesen Prämien wirkt sich auch die Uefa-Fünfjahreswertung stark auf die Gesamteinnahmen aus.
Die Geldbeträge der Analyse sind offizielle Zahlen, mit Ausnahme der TV-Gelder, die das Blog überschlagen hat: "Die Größe des TV-Pools jedes Landes ist auf der Grundlage von Vereinsangaben und Medienberichten geschätzt worden", erklärt "Swiss Ramble" auf Twitter.
Daraus ergeben sich folgende Berechnungen: Sieben Vereine haben bereits mehr als 75 Millionen Euro eingenommen. Keine Überraschung: Es sind durchweg Teams aus den Top-Fünf-Ligen Europas. Über den größten Geldregen darf sich der FC Bayern München freuen: Der deutsche Rekordmeister hat alle seine sechs Gruppenspiele gewonnen und dadurch schon 82 Millionen Euro erspielt. Es folgen der FC Barcelona (81 Mio. Euro), Juventus Turin (80), Manchester City (78), FC Liverpool (76) und Paris Saint-Germain sowie Real Madrid (beide 75).
Zweitbester deutscher Champions-League-Starter ist Borussia Dortmund. Der BVB hat laut "Swiss Ramble" in der Gruppenphase und durch den Achtelfinaleinzug 63 Millionen Euro eingenommen; RB Leipzig, ebenfalls in die Runde der letzten 16 eingezogen, 20 Millionen Euro weniger. Bayer Leverkusen, das in der Gruppe nur den dritten Platz erreichte und in die Europa League abgestiegen ist, bekommt immerhin geschätzte 37 Millionen Euro – das ist mehr als doppelt so viel wie das Prämienschlusslicht Slavia Prag laut der Berechung von "Swiss Ramble" eingenommen hat.
Auch wenn die Zahlen teilweise geschätzt sind, geben sie eine gute Vorstellung davon, was für ein verdammt lukrativer Wettbewerb die Champions League ist.
Sehr deutlich zu erkennen im Geldranking von "Swiss Ramble": Die Schere zwischen reichen und armen Klubs geht immer weiter auseinander. Die ohnehin schon reichen Teams aus den Top-Fünf-Ligen bekommen mit Abstand am meisten Geld von der Uefa. Die Teams aus den kleineren Ligen erhalten viel weniger vom Königsklassenkuchen. Ein Teufelskreis.
Insgesamt schüttet die Uefa im laufenden Wettbewerb etwa zwei Milliarden Euro an die teilnehmenden Vereine aus.
(as)