Das deutsche Fußball-Nationalteam der Frauen ist eines der erfolgreichsten weltweit.Bild: www.imago-images.de / Manfred Heyne
Sport
Auch im deutschen Spitzensport ist nach Ansicht vieler
Sportlerinnen die Gleichberechtigung noch nicht angekommen. In einer
nicht repräsentativen, anonymen Online-Umfrage des Südwestrundfunks
unter 719 Spitzensportlerinnen gaben nur 43 Prozent den Sport als
Haupteinnahmequelle an, 41 Prozent der Befragten verdienen weniger
als 10.000 Euro im Jahr – und das, obwohl die meisten auf
internationalem Niveau agieren. Grund dafür sei vor allem auch die
massiv geringere Berichterstattung über Frauen. Laut Studien von Ilse
Hartmann-Tews von der Deutschen Sporthochschule Köln beschäftigt sich
die tagesaktuelle Sportberichterstattung nur zu zehn Prozent mit
Sportlerinnen. Der Sport in den Medien werde immer noch "als
klassische Männerdomäne dargestellt."
Zudem äußerte in der SWR-Umfrage etwa jede dritte Spitzensportlerin
das Gefühl, Fans und Gesellschaft erwarteten von ihr ein anderes
Verhalten als von männlichen Kollegen. Jede Dritte gab an, für ihren
Erfolg spiele auch ihr Äußeres eine Rolle.
Die Gleichbehandlung von Frauen ist im Sport noch nicht angekommen
Jede vierte Teilnehmerin wurde in ihrem Sport schon einmal sexuell
belästigt, fast ein Fünftel berichtet von Stalking, Anfeindungen oder
Beschimpfungen. Sechs Teilnehmerinnen gaben an, in ihrem Sport schon
einmal sexuell missbraucht worden zu sein. Gemeldet an Trainer,
Verein, Verband oder andere Vertrauenspersonen haben solche Vorfälle
aber nur 49 Prozent. Als Begründung wurde unter anderem angegeben,
dass sich nichts ändern würde oder es negative Auswirkungen auf die
Karriere hätte. Auch die beruflichen Chancen nach der aktiven
Karriere in ihrem Sport sehen 52 Prozent der Befragten für sich
schlechter als für Männer.
Zwar habe der Sport als traditionelle Männerdomäne schon viele
Unterstützungsstrukturen für Frauen entwickelt. Für Gleichstellung,
Gleichbehandlung und gleiche Chancen bedürfe es aber noch vieler
Anstrengungen, sagte Hartmann-Tews: "In der Hinsicht kann man nicht
sagen, dass Sport wirklich fair ist."
(lfr/dpa)
Der Sonntag begann für den HSV äußerst unschön. Beim Auswärtsspiel in Magdeburg gerieten die Hamburger erst früh in Unterzahl und dann auch noch in Rückstand. Zur Pause stand es bereits 0:2, das Spiel schien schon durch zu sein.