Die WM 2018 ist vorbei, lang lebe die WM 2018! Doch Fußballfans müssen nicht allzu lange auf die schönste Nebensache der Welt verzichten. In 39 Tagen beginnt schließlich schon die Bundesliga-Saison 2018/2019 – und nach der WM-Endrunde wünschen wir uns den ein oder anderen Russland-Reisenden zurück in Deutschlands höchster Spielklasse.
Ricardo Rodriguez (Schweiz, Linksverteidiger, 149 BL-Partien für den VfL Wolfsburg)
RR war Monsieur Zuverlässig in einer homogen auftretenden Schweizer Mannschaft und sorgte durch seine punktgenauen Flanken und Standardsituationen für Torgefahr, die sein Ex-Club VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison zu oft vermissen ließ.
Domagoj Vida (Kroatien, Innenverteidiger, 1 BL-Partie für Bayer Leverkusen)
2010 verpflichtete Vizekusen den Vizeweltmeister für 3 Millionen Euro und schickte ihn nach nur 76 Bundesliga-Minuten zurück in die Heimat. Spätestens nach seiner herausragenden Leistung in Russland, wo der blonde Rammbock ohne Foul blieb, wünscht sich Rudi Völler wohl, damals mehr Geduld mit Vida gehabt zu haben.
Simon Kjær (Dänemark, Innenverteidiger, 57 BL-Partien für den VfL Wolfsburg)
Für mickrige 2,5 Millionen Euro ließen die Wölfe Kjær im Sommer 2013 zum OSC Lille ziehen. Fünf Jahre später führte er Dänemark als Kapitän ins WM-Achtelfinale und sorgte dort durch sein gutes Stellungsspiel dafür, dass die Partie gegen Kroatien bis ins Elferschießen ging.
Hiroki Sakai (Japan, Rechtsverteidiger, 92 BL-Partien für Hannover 96)
Sakai war durch sein ausdauerndes Box-To-Box-Spiel maßgeblich am Überraschungserfolg der Blue Samurai beteiligt. Der ehemalige Hannoveraner verpasste keine Sekunde des japanischen WM-Abenteuers und bewies, warum Europa-League-Finalist Olympique Marseille sich 2016 seine Dienste sicherte.
Valon Behrami (Schweiz, Defensives Mittelfeld, 22 BL-Partien für den Hamburger SV)
Neymar hat vermutlich immer noch Albträume von Valon Behrami. Der EX-Hamburger agierte in der Vorrunden-Partie gegen Brasilien als Wachhund Neymars und verhinderte jegliche Anbindung des PSG-Stars ans Spiel. Sein Arbeitseifer würde blutleeren Wolfsburgern gut tun, die drauf und dran sind, Behramis Ex-Arbeitgeber in die Zweite Liga zu folgen.
Albin Ekdal (Schweden, Zentrales Mittelfeld, 54 BL-Partien für den Hamburger SV)
HSV-Fans werden während der WM ihren Augen kaum getraut haben können: Ist der schwedische Ballverteiler mit der grandiosen Übersicht tatsächlich "unser" Albin? Durch Verletzungspech aus dem Teamgefüge geschleudert, zeigte Ekdal bei der WM, dass er mit dem richtigen Team auch vernünftigen Fußball spielen kann. Auch wenn er noch beim HSV unter Vertrag steht: Die Zweite Liga wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf ihn verzichten müssen.
Takashi Inui (Japan, Linksaußen, 75 BL-Partien für Eintracht Frankfurt)
Drei Torbeteiligungen in vier Spielen: Der ehemalige Frankfurter war der wohl wichtigste Spieler für Japans Erreichen der K.O.-Runde. Flink, wuselig und mit einem magnetischen Zug zum Tor gesegnet, fehlt Inui noch eigentlich nur noch eins zur Vollkommenheit: Takashi's Castle.
Kevin De Bruyne (Belgien, Offensives Mittelfeld, 85 BL-Partien für Werder Bremen und den VfL Wolfsburg)
Allerspätestens nach der Bronze-Medaille mit Belgien dürften sich die Fragen, warum Manchester City 2015 76 Millionen Euro für das Lichtdouble von Tintin-Tom bezahlt hat, erledigt haben: weil kein anderer Offensivspieler den übernächsten Spielzug so voraussagen kann wie Kevin De Bruyne.
Mario Mandžukić (Kroatien, Linksaußen/Mittelstürmer, 110 BL-Partien für den VfL Wolfsburg und Bayern München)
"Super Mario", wie er von seinen Fans genannt wird, ackert wie kaum ein anderer Stürmer für seine Mitspieler – eine Stärke, die sich ein gewisser Robert Lewandowski beim Vizeweltmeister abgucken könnte. Guardiola entschied sich damals dennoch zu Gunsten Lewys, Mandžo fand dafür bei Juventus Turin sein spätes Glück.
Paolo Guerrero (Peru, Mittelstürmer, Mittelstürmer, 161 BL-Partien für Bayern München und den Hamburger SV)
Warum wir uns Paolo Guerrero zurück in die Bundesliga wünschen? Weil er verdammt nochmal Paolo Guerrero ist. Der Zlatan Ibrahimović des kleinen Mannes. Ibra hat bei Paris Saint-Germain schließlich gezeigt, dass 34 das neue 24 ist – und sucht die TSG Hoffenheim nicht noch verzweifelt einen Ersatz für den unersetzbaren Sandro Wagner?