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Fan-Rückkehr in die Bundesliga-Stadien: Konzept von RB Leipzig als Vorbild?

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Die Fans von RB Leipzig könnten die ersten sein, die wieder ins Stadion gelassen werden.Bild: www.imago-images.de / Christian Schroedter
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Fan-Rückkehr in die Bundesliga-Stadien: Konzept von RB Leipzig als Vorbild?

02.09.2020, 13:37
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RB Leipzig könnte den Weg für eine Zuschauer-Rückkehr in die Stadien ebnen.

  • Die Sachsen planen für ihren Liga-Auftakt am 20. September gegen den FSV Mainz 05 mit 8500 Besuchern.
  • RB hat für sein Konzept als erster Bundesligaklub die Freigabe des zuständigen Gesundheitsamtes erhalten.
  • Die Leipziger gehen davon aus, dass der Plan von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) sowie "anderen Vereinen" unterstützt wird und auch weitere Klubs über eine Zuschauer-Rückkehr je nach den regionalen Verordnungen nachdenken.

Doch die regionalen Verordnungen sind genau der Punkt, der ein einheitliches Konzept schwierig machen könnte. Denn aufgrund der unterschiedlichen Handhabung in den Ländern birgt das Thema Streitpotenzial. Während Baden-Württemberg etwa kleinere Sportevents mit 500 Zuschauern zulässt, sind in Berlin seit Dienstag sogar 5000 Menschen bei Veranstaltungen im Freien zulässig.

Frankfurt, Wolfsburg, Hertha, Union und Osnabrück mit ähnlichen Konzepten

Zuvor hatten die Ministerpräsidenten gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt, dass es eine größere Fan-Rückkehr vor November nicht geben wird.

  • Die Vereine wollen nun in Absprache mit den Gesundheitsämtern ausloten, welche Möglichkeiten sie haben.
  • Bekannt sind die Vorhaben von Eintracht Frankfurt, dem VfL Wolfsburg, Hertha BSC, Union Berlin und dem VfL Osnabrück.
  • Genehmigt wurde bisher nur das Leipziger Modell, das für die DFL nur ein erster Schritt ist.

"Das Konzept von RB Leipzig hat offensichtlich überzeugt", ließ der Ligaverband wissen: "Unabhängig davon ist die DFL selbstverständlich weiterhin bereit, mit der Politik verbindliche Gespräche über abgestimmte Lösungen auf Bundesebene zu führen."

Wettbewerbsverzerrung durch unterschiedliche Verordnungen?

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den Vorstoß allerdings kritisch. "Wenn Leipzig vor 8500 Zuschauern spielt, ist das unsportlich und epidemiologisch falsch", twitterte er. "Unsportlich, weil andere Vereine ohne Genehmigung im Nachteil sind. Und am Beginn der zweiten Welle sendet es das völlig falsche Signal, die Gefahr der Pandemie sei gebannt."

Auch andere Personen kritisieren aufgrund der unterschiedlichen Verordnungen eine mögliche Wettbewerbsverzerrung. Wolfsburger Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sagte dem Portal "Sportbuzzer": "Es ist schon ein Unterschied, ob ein Verein 10.000 oder 15.000 Zuschauer im Stadion hat und andere Klubs 500. Dann ist eine Wettbewerbsgleichheit nicht mehr so gegeben".

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach dagegen von einem "kleinen Wettbewerbsvorteil" für Leipzig. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte er, "diesen müsse man allerdings "in Kauf nehmen, wenn man möchte, dass sich – immer auf Basis des jeweiligen Infektionsgeschehens und eines durchdachten, verantwortungsbewussten Konzeptes – etwas bewegt."

Am Donnerstag (ab 11 Uhr) will die DFL bei einer virtuellen Versammlung über die Entscheidung abstimmen.

DFL-Chef Seifert: "Man sollte die Bundesliga fair behandeln"
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat von der Politik eine objektive Bewertung von Fußballspielen mit Zuschauern gefordert. "Man sollte die Bundesliga fair behandeln und nicht nur mit Blick auf eine mögliche Signalwirkung. Es geht nicht nur um Zeichen, sondern auch um Strategie", sagte er in einem Interview der "Sport Bild" (Mittwoch). Es sei falsch, angesichts der steigenden Infektionszahlen in Deutschland über volle Stadien zu diskutieren, das habe die DFL aber auch nie gefordert, meinte Seifert. "Was aber nicht geht, dass Unternehmen, zu denen auch die Bundesliga gehört, in Mithaftung genommen werden, wenn sich Leute im privaten Bereich nicht an Hygiene-Regeln halten und meinen, sie müssen auf illegale Partys gehen", sagte Seifert.

(lau/dpa/afp)

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