Es sollte eine spektakuläre Choreografie werden, mit silberfarbenen und roten Fähnchen. 72 Stunden Arbeit sollen in die Show, die vor Anpfiff stattfinden sollte, geflossen sein, berichtet die "Frankfurter Rundschau". Doch dann brachen die Frankfurter Fans ihre Choreo-Vorbereitungen ab – wegen eines Polizeieinsatzes.
Die Polizei Frankfurt hat vor dem Europa-League-Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Schachtar Donezk (4:1) am Donnerstag ein "strafrechtlich relevantes Banner" beschlagnahmt, auf dem Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) beleidigt worden sein soll.
Als die Einsatzkräfte das im Stadioninnenraum ausgelegte Banner einziehen wollten, sei es zu Rangeleien mit Fans gekommen, teilte die Polizei in der Nacht auf Freitag mit. Verletzt wurde demnach niemand. Was genau auf dem Banner stand, wurde zunächst nicht bekannt.
Laut "Frankfurter Rundschau" hatten die Frankfurter Ultras ein Transparent mit den Worten "Beuth, der Ficker fickt zurück". Die Polizei habe das Banner entfernen lassen, dabei soll sie auch Schlagstöcke eingesetzt haben. Im Anschluss an die Maßnahme hätten die Frankfurt-Fans damit begonnen, ihre Choreo-Materialien und herausgerissene Sitzschalen in den Innenraum zu werfen. (fr.de)
Etwa eine Stunde sollen Einsatzkräfte die Ränge abgesucht, es gab außerdem intensive Personenkontrollen an den Blockeingängen. Auslöser dafür war eine im Netz verbreitete Videobotschaft von Eintracht-Präsident Peter Fischer, in der er erklärte, bei dem Spiel müsse das Stadion brennen. Laut Polizei habe deshalb davon ausgegangen werden müssen, dass Eintracht-Anhänger sich dazu aufgerufen fühlten, Pyrotechnik abzubrennen.
Hellmann habe am Donnerstag gar dreimal mit dem Frankfurter Polizeichef Gerhard Bereswill telefoniert und ihm mitgeteilt, dass diese drastische Polizeimaßnahme in seinen Augen nicht nachvollziehbar sei. (faz.net)
(as/dpa)